280 Gäste feiern Peter Feile
Empfang Landrat bescheinigt dem neuen Friedberger Ehrenbürger scharfen Sachverstand und soziales Engagement
Friedberg Eine „einzigartige Leistung“bescheinigte Bürgermeister Roland Eichmann Peter Feile, dem neuen Ehrenbürger der Stadt Friedberg. Um diese zu würdigen und den 80. Ehrentag des Jubilars zu feiern, luden die Stadt und der Landkreis Aichach-Friedberg zu einem Empfang ins Wittelsbacher Schloss. Dies ist aber wahrlich nicht die erste Auszeichnung für den SPD-Politiker. Vor neun Jahren wurde ihm der Goldene Ehrenring der Stadt Friedberg überreicht, 1990 die Kommunale Dankurkunde des Landkreises und 2002 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Bürgermeister Roland Eichmann erinnerte an das Jahr 1972, in dem die Olympischen Spiele stattfanden und Peter Feile in den Stadtrat und Kreistag gewählt wurde. P.F. (so wurde er immer genannt) sei genauso rekordverdächtig wie Olympia. So wurde durch den „Dinosaurier der Sozialdemokraten“der Satz „Stil ist nicht verhandelbar“ geprägt – für ihn ein Zeichen von Respekt.
Landrat Klaus Metzger verriet, dass P.F., den eigentlich nichts aus der Ruhe bringe, „heute doch etwas emotional war“. Eine Rückschau, so Metzger, verbiete sich, da der stellvertretende Landrat ja noch im Dienst ist. Aber es würden bestimmt noch Würdigungen kommen. Denn Feiles „messerscharfer Sachverstand und soziales Engagement“seien aus der politischen Landschaft nicht wegzudenken.
Was Feiles Herz wirklich bewegt, ist die Verdienstspange der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt (AWO), die ihm der schwäbische AWO-Präsidiumsvorsitzende Heinz Münzenrieder 2009 überreicht hat. Im Schloss bescheinigte Münzenrieder, dass der Geehrte bei der AWO „goldrichtig“sei. „Der Vorsitz in Friedberg bleibt ja Gott sei Dank in der Familie“, sagte Münzenrieder. Vor vier Jahren hatte ihn FeileSchwiegersohn Johannes Sasse übernommen. Und unter Lachen der 280 Gäste fragte Münzenrieder Feile, der sich bei der nächsten Wahl aus der Kommunalpolitik zurückziehen möchte: „Was willst du denn überhaupt daheim?“Stadträtin Beate Euler schlug mit ihrem Gedicht in dieselbe Kerbe. Gekonnt hatte sie getextet: „Größe, das zeigt uns der Peter, misst man nicht in Zentimeter.“Feile selbst freute sich sehr über die Ehrenbürgerschaft, die er auf seine ganze Familie erweitert sehen will. Besonders an Hans Trinkl, Mitbegründer des Heimatvereins, erinnerte er gerne: „Er hat mitgearbeitet, dass das Schloss wieder für die Bürger zugänglich ist.“Außerdem erhalte er diese Würdigung „trotz seines Mangels“, meinte Feile lachend und spielte damit auf seine ausufernden Reden an. „Ich kenne diese indignierten Blicke auf die Armbanduhr“, witzelte er. Über Jahrzehnte hat der Ehrenvorsitzende der Friedberger SPD in Bonn sowie in Stadt und Landkreis die Politik mitgeprägt. Der SPD wünscht er eine „glückliche Hand und Gespür für die Bedürfnisse und Sorgen der Menschen vor Ort“und gibt als Motivation für seinen Eintritt vor über einem halben Jahrhundert vor allem die Familientradition an. Diese findet mit seiner Tochter Ulrike SasseFeile, die den Vorsitz bei den Friedberger Genossen übernommen hat, auch in der nächsten Generation Fortsetzung. Und dann gab es noch eine Überraschung: Peter Feile, der auf jedem Foto ein lachendes Gesicht zeigt, bekam von den Musikern Verena Metzger am Piano und Raphael Paratore am Cello ein Lied seines Lieblingskünstlers Udo Jürgens geschenkt: „Vielen Dank für die Blumen“.