Nachwuchssorgen bei den Feldgeschworenen
Ehrenamt Bei Tagung wird die Bedeutung des Amtes früher und heute im Landkreis beschrieben
Aichach-Friedberg Wo bleibt der Nachwuchs? Unter diesem Motto stand kürzlich die Feldgeschworenentagung. Teilnehmer waren Feldgeschworene (FG) und Bürgermeister aus dem Landkreis. Die Veranstaltung fand im Gewölbesaal des Kreisgutes statt. Sie soll künftig regelmäßig stattfinden.
Manfred Losinger, stellvertretender Landrat, eröffnete zusammen mit Amtsleiter Berthold Mayer vom Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (ADBV) Aichach die Veranstaltung. Die beiden ehrten den Feldgeschworenen Hermann Dreyer für 25 Jahre vorbildliche und engagierte Arbeit in seinem Ehrenamt.
In ihren Grußworten wiesen Mayer und Losinger auf die Bedeutung dieses viele Jahrhunderte alten Ehrenamtes hin. Vor allem vor der exakten Landesaufnahme belegten Feldgeschworene Grenzsteine mit geheimen Zeichen, dem sogenannten Siebenergeheimnis. Dadurch waren sie in der Lage, eine Aussage darüber zu machen, ob sich die Grenzzeichen an der richtigen oder falschen Position befanden.
In ihrer Schlichterrolle leisteten sie bei Grenzstreitigkeiten einen wertvollen Beitrag zum Grenzfrieden. Heute sind Feldgeschworene wichtige Hilfskräfte für die Geometer und aufgrund ihrer Ortskenntnisse und Bekanntheit wertvolle Mittler zwischen der Behörde und den an der Vermessung beteiligten Bürgern.
Im nachfolgenden Vortrag wies Mayer, Amtsleiter des ADBV Aichach, eindringlich auf die Nachwuchssorgen bei den Feldgeschworenen im Landkreis hin. Viele Kommunen haben nur noch einen Vertreter dieses Ehrenamtes in ihren Reihen. Nachwuchswerbung, so der Amtsleiter, sei eine Daueraufgabe, die sowohl von den FG, den Kommunen und vom ADBV mit Nachdruck betrieben werden müsse.
Anhand der gesetzlichen Grundlagen in Form des Abmarkungsgesetzes, der Feldgeschworenenordnung sowie -bekanntmachung skizzierte Mayer die Vorgehensweise bei der Bestellung oder der Nachwahl von Feldgeschworenen, der möglichen Wahl von Obmännern und deren Stellvertretern. Er wies nochmals auf die klassischen Aufgaben, die Rechte, aber auch die Pflichten dieses Ehrenamtes hin. Vorträge zum Thema „Möglichkeit der selbstständigen Abmarkung durch FG“(Referent Bernd Broll), „Kraftfahrzeugsteuerbefreiung bei Zugfahrzeugen bis 60 km/h“(Berthold Mayer), und „Sicherheitsbestimmungen im AD“(Hubert Barzak) rundeten die Veranstaltung ab.
Die Teilnehmer hatten anschließend ausreichend Gelegenheit, um Fragen zu stellen und zu diskutieren. Die Veranstaltung soll künftig mindesten im Zweijahresturnus wiederholt werden.