Ein Ecknacher auf Gutenbergs Spuren
Veranstaltung Hans Wiedemann erläutert zum Tag der Druckkunst Besuchern seine Arbeit an der Druckmaschine
Aichach-Ecknach Wer dem Hans Wiedemann im Aichacher Stadtteil Ecknach bei der Arbeit an seiner Druckmaschine über die Schulter schaut, denkt unweigerlich an Johannes Gutenberg, den Erfinder des modernen Buchdrucks im 15. Jahrhundert. Zum Tag der Druckkunst hatte Wiedemann, ehemaliger Ausbilder von Gymnasiallehrern für Kunsterziehung und technisches Zeichnen, kürzlich zum Schnuppern in seine Kellerwerkstatt eingeladen.
Hans Wiedemann ist wegen seiner Kunstfertigkeit in Kunstkreisen bestens bekannt. Vor vielen Jahren hat er aus einem Münchner Betrieb eine einfarbige Andruckpresse, Jahrgang 1964, erworben. Das Drucken von Büchern und Einzelblättern verlangt viel handwerkliches Geschick. Wiedemann zeigte, wie er seine Druckerpresse bestückt und genau ausmisst, wo er seine Bleilettern platziert. Über 130 Bleisätze mit verschiedenen Schriftarten und Größen hat er zusammengetragen. Um seine Drucke künstlerisch zu gestalten, kommen viele Vorlagen aus Holz dazu.
Hans Wiedemann sagte: „Die Gutenberg-Erfindung war im 15. Jahrhundert schon was Besonderes.“Die beweglichen Lettern seien aus einer sehr robusten Legierung aus Zinn, Blei sowie Antimon und Wismut – besonderen Metallen – hergestellt worden, was beim Drucken von Vorteil gewesen sei, erzählt der Ecknacher.
Mit einer Einfarbendruckmaschine auch mehrfarbig zu drucken, ist für Wiedemann kein Problem. „Zuerst trägt man die erste Farbe auf die Druckwerke auf, reinigt den Farbträger, bestückt ihn mit einer neuen Farbe und wiederholt den Druckvorgang“, erzählt er. Das gebe je nach Farbe besondere Farbtöne, sagt Wiedemann und zeigt einige Beispiele. Eine ganze Reihe von Besuchern ließ sich an diesem Tag von ihm in die Geheimnisse des Kunstdruckes einweihen.