Bei den Schützen in Schwaben tut sich was
Schießen Bezirk ordnet sein Ligen-System neu. Betrifft das auch die Vereine aus dem Wittelsbacher Land?
Aichach-Friedberg Der Schützenbezirk Schwaben strukturiert seine Ligen neu. Ab der kommenden Saison gibt es für die Luftgewehrschützen eine Schwabenliga weniger. Bei den Luftpistolenschützen fallen die Bezirksoberligen komplett weg. Nicht betroffen von dieser Regelung ist der Schützenbezirk Oberbayern, zu dem die Schützenvereine aus den Gauen Friedberg und Aichach gehören.
„Für diese Entscheidung gab es mehrere Gründe“, sagt Gerhard Lengger. Der schwäbische Bezirksrundenwettkampfleiter aus Germaringen war es, der dem Bezirkssportleiter Sascha Zirfaß das neue Konzept vorgestellt hatte. „Viele Vereine klagten über weite Wege und lange Abende in der Bezirksoberliga“, sagt er rückblickend. Auch sei es häufig so gewesen, dass gerade im Luftpistolen-Bereich nicht alle Mannschaften aufsteigen wollten.
Diesen Sachverhalt unterstreicht der Burgauer Gauschützenmeister Wolfgang Majewski. Für eine Bezirksoberliga Luftpistole „fehlte einfach die Nachfrage“, berichtet er aus langjähriger Beobachtung. Dass Sportler aus geografischen oder zeitlichen Gründen auf einen Aufstieg verzichten, sieht er allerdings sehr kritisch. „Wenn ich die Chance habe, in einer höheren Liga zu schießen, würde ich die auf jeden Fall nutzen. Wo will ich denn als Sportschütze hin? Ich will doch nach vorne kommen“, urteilt er. Die reformierte Ligenstruktur im Schützenbezirk Schwaben gleicht nun einer Pyramide, ähnlich wie im Fußball. Ganz oben stehen bei den Luftgewehrschützen zwei Schwabenligen mit jeweils acht Mannschaften. Darunter kommen vier Bezirksoberligen (sechs Mannschaften) und darunter acht Bezirksligen (sechs Mannschaften). Sprich: Künftig gibt es eine Schwabenliga weniger, dafür eine Bezirksoberliga und eine Bezirksliga mehr. „So haben wir nun sogar vier Startplätze mehr auf Bezirksebene“, wirbt Lengger.
Anders sieht es bei den Luftpistolenschützen aus. Hier bleibt es bei den beiden Schwabenligen mit je acht Mannschaften. Dafür fallen die ungeliebten Bezirksoberligen komplett weg. Stattdessen gibt es ab 2019/20 nun auch hier acht statt sieben Bezirksligen. So fallen insgesamt fünf Startplätze auf Bezirksebene weg. Angesichts der geringeren Anzahl von Luftpistolenmannschaften und im Sinne der Qualität sei dies aber „nachvollziehbar“, bemerkt neben anderen Funktionären der Mindelheimer Gauschützenmeister Ludwig Stedele. Nun also geht es für die Meister der sieben Luftpistolen-Bezirksligen unmittelbar in die Qualifikation zur Schwabenliga. Rein sportlich kein zu großer Schritt, glaubt Majewski.
Für die Vereine aus den Schützengauen Friedberg und Aichach ändert sich jedoch nichts, denn die Ligenstruktur im Bezirk Oberbayern bleibt so, wie sie derzeit ist. „Bei uns bleibt alles beim Alten, es ist derzeit auch keinerlei Veränderung, was die Ligeneinteilung betrifft, geplant“, erklärte Georg Liebe, der Bezirkssportleiter des Bezirks Oberbayern. Dort gibt es bei den Luftpistolenschützen auch keine Bezirksoberliga, sondern unter den sechs Oberbayernligen (Nord-Ost 1 und 2, Nord-West, Süd-Ost 1 und 2, Süd-West) sind direkt die sechs Bezirksligen (Nord-Ost 1 und 2, Nord-West, Süd-Ost 1 und 2 sowie Süd-West) angeordnet. Bei den Luftgewehrschützen gibt es drei Oberbayern-Ligen (Nord-Ost, SüdOst, Nord-West), darunter sechs Bezirksoberligen (Nord-Ost 1 und 2, Nordwest, Süd-West sowie SüdOst 1 und 2) und darunter sechs Bezirksligen (Nord-Ost 1 und 2, Nord-West, Süd-West sowie SüdOst 1 und 2).
Aus dem Schützengau Friedberg sind nur wenige Mannschaften in diesen überregionalen Klassen vertreten. Die Pistolenschützen von Elf und Eins Freienried schießen in der Oberbayernliga Nord-Ost 1, wobei ihnen bei derzeit 0:20 Punkten wohl akut der Abstieg droht. Bei den Luftgewehrschützen finden sich die Meringer KK-Schützen momentan mit 15:12 Mannschaftspunkten auf Platz vier der Bezirksoberliga NordWest und die Luftgewehrschützen der SG Ried rangieren gerade in der Bezirksliga Nord-West mit 8:12 Mannschaftspunkten auf dem fünften und damit vorletzten Platz.