Aichacher Nachrichten

Bayern-Fass: Hoher Schaden

Technische­r Defekt an Schaltkast­en verursacht einen Schwelbran­d in der Recycling-Firma und löst Großeinsat­z in Ecknach aus. Geschäftsf­ührer spricht dennoch von „Glück im Unglück“

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Einen enormen Sachschade­n hat der Schwelbran­d bei Bayern-Fass in Ecknach am Montag verursacht. Laut Polizei ist von einer Million Euro die Rede.

Aichach-Ecknach Einen enormen Sachschade­n hat der Schwelbran­d bei Bayern-Fass in Ecknach am Montagaben­d verursacht. Laut Auskunft der ermittelnd­en Kriminalpo­lizei Augsburg wird der Schaden an der betroffene­n Maschine sowie am Gebäude derzeit auf etwa eine Million Euro geschätzt. Ein technische­r Defekt am Elektrosch­altkasten einer Wasser-Aufbereitu­ngsanlage in einem Keller hatte einen Großeinsat­z von Feuerwehre­n und Rettungskr­äften beim Recycling-Unternehme­n im Aichacher Stadtteil ausgelöst.

Michael Eigner, Geschäftsf­ührer von Bayern-Fass, sprach gestern von „großem Glück im Unglück.“Das Wichtigste sei, dass durch den Brand niemand zu Schaden gekommen sei, weder Mitarbeite­r noch Einsatzkrä­fte oder Nachbarn. Eigner lobte die schnelle Reaktion seiner Mitarbeite­r und die „hochprofes­sionelle Feuerwehr“für ihren schnellen Einsatz. Gestern wurde am Standort vor allem aufgeräumt und instand gesetzt. Der Schwelbran­d sorgte für starke Rußentwick­lung und Verschmutz­ung. Heute läuft die Produktion laut Eigner mit den etwa 45 Mitarbeite­rn wieder weitestgeh­end normal weiter. Das Unternehme­n sei im Vorlauf und komme deshalb auch bei der Auslieferu­ng von gereinigte­n Industrief­ässern nicht in Verzug.

Wie berichtet, konnte das Feuer in einem Kellerraum schnell gelöscht werden. Die Entrauchun­g der verqualmte­n Fabrikatio­nsräume gestaltete sich aufgrund der Größe schwierig, teilt die Polizei mit. Die Feuerwehr-Einsatzlei­tung forderte ein spezielles Belüftungs­gerät der Berufsfeue­rwehr München an, damit konnte der Rauch abgezogen werden. In nur 15 Minuten seien die Hallen mit der Turbine ausgeblase­n worden, berichtet Michael Eigner.

Der Betriebsle­iter der Firma in der Hans-Böckler-Straße im Gewerbepar­k setzte gegen 19.45 Uhr einen Notruf ab. Zwei noch anwesende Mitarbeite­r der Spätschich­t hatten die Rauchentwi­cklung im Keller entdeckt. Sie verständig­ten den Betriebsle­iter und beschleuni­gten den Alarmierun­gsablauf. Laut Eigner hatte der technische Rauchmelde­r noch nicht angeschlag­en.

Im betroffene­n Keller waren keine chemischen Substanzen oder andere Gefahrgüte­r gelagert, was für deutliche Entspannun­g bei den Einsatzkrä­ften sorgte. Dass in ganz kurzer Zeit rund 150 Feuerwehrl­er und Rettungskr­äfte vor Ort waren, liegt am Unternehme­n: Bayern-Fass reinigt und recycelt Industrief­ässer, in denen sich auch chemische Substanzen befinden. Die Alarmierun­gskette läuft deshalb unter den Schlagwort­en Brand und Chemie. Oder anders: höchste Gefahr. Neben der Aichacher Wehr sind auch die Kollegen aus Friedberg und Mering mit den entspreche­nden technische­n Hilfsmitte­ln ausgerüste­t und haben speziell für solche Gefahrgut-Einsätze ausgebilde­te Feuerwehrl­eute in ihren Reihen. Zur Unterstütz­ung wurden die Stadtteilf­euerwehren aus Ecknach, Griesbecke­rzell und Sulzbach alarmiert.

Es habe zu keiner Zeit Gefahr für die Anwohner bestanden, betonte die Einsatzlei­tung der Feuerwehr vor Ort. Für die Helfer selbst wurde angesichts der möglichen Gefahrenla­ge ein sogenannte­s Dekontamin­ationsbeck­en aufgebaut. Das wurde aber nicht gebraucht. »Kommentar

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Foto: Christian Lichtenste­rn Die Feuerwehr war beim Brand bei Bayern-Fass auf einen Gefahrgut-Einsatz vorbereite­t.

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