Alleinherrscher
DFL schafft den Präsidenten ab
Neu-Isenburg Nach einem neuen Präsidenten muss die Deutsche Fußball Liga (DFL) trotz des Abgangs von Reinhard Rauball nicht suchen. Der Posten bei der Dachorganisation der 36 Profiklubs wird abgeschafft, DFL-Geschäftsführer Christian Seifert steigt zum alleinigen Boss auf. Eine so elegante Lösung ist beim krisengebeutelten Deutschen Fußball-Bund (DFB) natürlich nicht in Sicht. Mitten in deren Findungsphase nach dem unrühmlichen Rücktritt von Reinhard Grindel macht Seifert dem Partner DFB Druck bei seiner Präsidentensuche. Auch in der Wirtschaft sei man in der Lage, Führungspositionen innerhalb von drei Monaten zu besetzen, sagte der 50 Jahre alte Topmanager nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der DFL am Dienstag in Neu-Isenburg.
„Der Anspruch muss erst mal sein, in diesem Zeitraum das zu schaffen“, sagte Seifert mit Blick auf den DFB-Bundestag im September in Frankfurt am Main. Dort soll Grindels Nachfolger gekürt werden. Der Verbandsboss war nach Verfehlungen im April von seinem Amt zurückgetreten. Derzeit wird der DFB kommissarisch von Rauball und Rainer Koch geführt. Eine Arbeitsgruppe entwirft derzeit – auch mit externen Beratern – ein Profil für das künftige Präsidentenamt. „Bis zum DFB-Bundestag im September ist der Prozess hoffentlich so abgeschlossen, dass ein Kandidat oder eine Kandidatin zur Verfügung steht“, sagte Seifert.
Die DFL hat sich eine Findungsphase erspart: Den schon länger angekündigten Abschied von Rauball nutzte sie, um eine Strukturreform einzuleiten. Seifert ist künftig Sprecher des Präsidiums und damit alleiniger Mann an der Spitze. Eine Funktion in der Fifa- oder UefaExekutive für sich selbst schloss Seifert hingegen aus. ATP-TOUR IN HALLE WTA-TOUR IN BIRMINGHAM