Aichacher Nachrichten

Auf der Suche nach neuem Termin

Benefiztur­nier Wegen der schlechten Wetterprog­nose wird der Presse Cup in Burgwalden verschoben. Clubmanage­r Ludwicki erklärt, warum er kein Risiko eingehen wollte

- VON JOHANNES GRAF

Leicht haben es sich die Verantwort­lichen wahrlich nicht gemacht. Bis zuletzt wägten sie ab, ehe sie sich dazu durchrange­n, den Presse Cup fürs Erste zu verschiebe­n. Yannick Ludwicki, der Manager des Golfclubs Augsburgs (GCA), begründet: „Fürs Wochenende wird sehr schlechtes Wetter erwartet. Es wäre wohl sehr schwierig geworden, eine Runde zu Ende zu spielen.“

Seit 43 Jahren wird in Burgwalden zugunsten der Kartei der Not, des Leserhilfs­werks unserer Zeitung, das Benefiz-Turnier ausgetrage­n. Immer auf dem gleichen Rasen, immer mit der gleichen Begeisteru­ng. GCA-Präsident Klaus Leuthe schwärmt von seiner Veranstalt­ung, sieht im Presse Cup einen regionalen „Höhepunkt im Bereich der Charity-Turniere“. Der Clubpräsid­ent fasst zusammen: „Mit sportliche­r Leistung Gutes tun, das ist die Verbindung.“Wer auf den gepflegten Grüns in Burgwalden den Golfschläg­er schwingt, dem stellt Leuthe „einen Tag Urlaub“in Aussicht. Mit Ruhe und Entspannun­g, mitten in der Idylle der westlichen Wälder, fügt er lächelnd hinzu.

Genau diese Rahmenbedi­ngungen wären am Samstag gefährdet gewesen: Statt im Sonnensche­in den Kurs zu bespielen, hätten wiederholt Unterbrech­ungen gedroht, berichtet Ludwicki. „16 Millimeter Regen plus Gewitter – das ist der Tod eines jeden Golfturnie­rs“, betont er. Moderne Technik ermöglicht im Umkreis von 25 Kilometern metergenau­e Vorhersage­n. Online hat der GCA Zugriff auf Daten eines Blitzwette­rdienstes. „Man kann ziemlich genau sehen, ob in der Atpositiv oder negativ geladene Blitze schweben“, erklärt Ludwicki. „Negative Blitze“kommen vom unteren Rand der Gewitterwo­lke, „positive Blitze“schlagen aus größerer Höhe, vom oberen Rand der Wolke, zur Erde und entwickeln deutlich größere Stromstärk­en. Drohen innerhalb des Radius um den Golfplatz in Burgwalden Gewitter, muss ein Turnier sofort unterbroch­en werden, die Spieler suchen Schutz im Clubhaus oder Unterständ­en. Derartige Szenarien wollte man den Teilnehmer­n des Presse Cups ersparen. Eine generelmos­phäre le Absage will Ludwicki aber vermeiden. „Das würden wir nur sehr ungern tun“, sagt er. Noch in diesem Jahr soll die traditions­reiche Veranstalt­ung ihre Fortsetzun­g finden, im Fokus haben die Organisato­ren die Monate Juli, August und September.

Im vergangene­n Jahr waren beim Golfturnie­r 24 500 Euro zusammenge­kommen, die direkt an unverschul­det in Not geratene Menschen aus der Region weitergere­icht wurden. Möglich machen diese Summen bewährte Sponsoren, der Golfclub Augsburg, der auf seine Einnahmen verzichtet, und die teils großzügige­n Spenden der Teilnehmer.

Neben dem Benefiz-Gedanken untermauer­n die Golfer teils mit herausrage­nden Ergebnisse­n ihre Ambitionen auf dem anspruchsv­ollen Kurs, auf dem Golf-Legende Bernhard Langer einst seine Karriere startete. So holte sich 2018 Nikolaus Bernhard vom gastgebend­en GCA nicht nur den Sieg in der Bruttowert­ung (28 Punkte), sondern sicherte sich mit 47 Nettopunkt­en auch den Wanderprei­s der Augsburger Allgemeine­n: Einen Henkelpott, der ein wenig der Champions-League-Trophäe der Fußballer ähnelt.

In der Abendgesta­ltung schlugen GCA-Manager Ludwicki und die Organisato­ren diesmal einen neuen Weg ein. „Wir verfolgen die Idee eines offeneren Konzepts“, erklärte er. Statt eines Drei-Gänge-Menüs am Tisch sollten es sich die Gäste bei Grillbuffe­t, Flying Dinner und Barbecue auf der Terrasse gut gehen lassen. Gemütlich sollte das Turnier im Freien ausklingen.

Auch das wäre an diesem Wochenende wohl schwerlich möglich gewesen.

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Foto: Hochgemuth Zugunsten der Kartei der Not wird in Burgwalden der Presse Cup ausgetrage­n. Wegen schlechter Wetterprog­nose musste er verschoben werden.

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