Vorstandswechsel bei der Raiba Kissing-Mering
Arnulf Ringler, 58, steigt als Nachfolger von Stefan Ludwig, 43, in Leitung des Geldinstituts auf. Bilanzsumme wächst auf über 900 Millionen. Dank guter Geschäfte wird in den Ausbau der Personalkapazitäten investiert
Kissing Im Vorstand der Raiffeisenbank Kissing-Mering gibt es einen Wechsel. Dies wurde auf der diesjährigen Vertreterversammlung bekannt gegeben. Mitte des Jahres steigt Arnulf Ringler in den Vorstand auf. Der 58-jährige Eglinger arbeitet seit 30 Jahren bei der Raiffeisenbank, davon 19 Jahre als Bereichsleiter Firmenkunden. Ringler folgt auf Stefan Ludwig. Der 43-Jährige aus Unterbergen (Gemeinde Schmiechen), seit 2006 bei der Raiba Kissing-Mering und seit 2016 Vorstandsmitglied, habe sich für eine unternehmerische Herausforderung in der Wirtschaft entschieden, hieß es bei der Versammlung. Dem Vernehmen nach pokerte der Aufsichtsrat der Genossenschaft bei den Verhandlungen über eine Vertragsverlängerung, und das junge Vorstandsmitglied entschied sich für ein besseres Angebot aus der Immobilienbranche.
Vorstandsvorsitzender Peter Burnhauser, Noch-Vorstand Ludwig und Aufsichtsratsvorsitzender Peter Müller legten den Vertretern einen positiven Bericht über das Geschäftsjahr 2018 vor. Ein starkes Kreditneugeschäft habe die Bilanzsumme um 6,6 Prozent auf 916 Millionen Euro steigen lassen. Trotz anhaltender Niedrigzinsphase und bürokratischer Kostenbelastungen sei ein gutes Ergebnis erzielt worden. Müller hob die Erhaltung der Selbstständigkeit als strategisches Ziel hervor. „Die Raiffeisenbank steht gut da. Die Vermögens- und Ertragslage ist in Ordnung, die Risikolage günstig und das Kundengeschäft wächst stetig.“Wachstumstreiber sei 2018 erneut das Kreditgeschäft gewesen: „Der Bestand der Kundenkredite wuchs um 7,6 Prozent auf 772 Millionen Euro. Motor ist der anhaltende Immobilienboom“, so Burnhauser. Niedrige Kreditzinsen und ein regionaler Nachfrageüberhang halten diesen am Laufen. Ludwig verwies auf den massiven Preisanstieg der letzten Jahre und riet dazu, mit Bedacht in Immobilien zu investieren. Die Risikotragfähigkeit sichere die Bank durch eine Kreditvergabe mit Augenmaß.
„Wir machen nur Geschäfte, die wir verstehen und mit Kunden, die wir kennen“betonte der Burnhauser. Für die Risikovorsorge seien 1,5 Millionen aufgewendet worden. Den Niedrigzinsen zum Trotz seien die Kundengelder um sieben Prozent gestiegen. Als besonderen Ersei folg werteten die Vorstände, dass das betreute Kundenvolumen um 108 Millionen Euro oder 6,4 Prozent auf 1799 Millionen Euro angewachsen sei. Der Zinsüberschuss als Haupterlösquelle sei um 0,5 Millionen Euro auf 17,1 Millionen Euro gesteigert worden.
Zu den Stärken der Raiffeisenbank zähle die günstige Kostenstruktur. Verglichen mit einer durchschnittlichen bayerischen Raiffeisenbank beträgt die jährliche Kostenersparnis drei Millionen Euro. Die Steuerbelastung ist mit 2,7 Millionen Euro gleich geblieben. 1,2 Millionen Euro davon kommen als Gewerbesteuer den Kommunen im Geschäftsgebiet zugute. Für Vereine und Förderprojekte sind 79000 Euro ausgegeben worden. Die Kundenbetreuung in der Filiale etablierter Standard. Für Stefan Ludwig spielt die Zukunft im Netz und auf Plattformen. Daher investiere die Bank jährlich rund 85 000 Euro in digitale Prozesse. Auf allen Kanälen dieselben Serviceleistungen und Produkte anzubieten, sei das Ziel. Der Erfolg der Bank hänge an den Mitarbeitern. Für Arnulf Ringler gilt: „Wenn unsere Mitarbeiter mit Freude bei der Arbeit sind, werden unsere Kunden bestens betreut und die Bank wird gute Ergebnisse erzielen. Daran wollen wir arbeiten.“Entgegen dem Bankentrend baue die Raiba derzeit die Personalkapazität etwas auf. Dass die Bank ihren Kunden als Mitgliedern gehöre, sei ein Alleinstellungsmerkmal. Die Genossen stünden für den regionalen Wirtschaftskreislauf. Aus dem Bilanzgewinn fließen den Mitgliedern 188 000 Euro zu. Die Dividende auf die Geschäftsanteile beträgt 3,5 Prozent.
Die turnusmäßig ausscheidenden Aufsichtsräte Peter Müller und Mathias Lindermeir wurden ohne Gegenstimmen wiedergewählt. Auf Vorschlag der Verwaltung wurde Peter Zerle neu in den Aufsichtsrat gewählt. Der 47-Jährige ist Ökonom mit Lehrstuhl für erneuerbare Energien in Weihenstephan. In Schmiechen ist er im Gemeinderatengagiert.