Aichacher Nachrichten

Osttangent­e: Mehr Transparen­z vom Bauamt gefordert

Aktionsbün­dnis will Auswirkung­en auf die Natur benennen und kritisiert: Wie lange dauert das Verfahren?

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Aichach-Friedberg Anlässlich eines Termins im Staatliche­n Bauamt hat das A-KO (Aktionsbün­dnis Keine Osttangent­e) seine Besorgnis um Mensch und Natur angesichts des großen Straßenbau­projekts geäußert und den Planungsst­and zur Osttangent­e erfragt. Die Trasse wird östlich des Lechs die Naherholun­gsgebiete von Augsburg durchschne­iden.

Wie das A-KO im Nachgang in einer Pressemitt­elung schreibt, hätten seine Vertreter bei der Besprechun­g keine Auskünfte zur Projektpla­nung erhalten und nur die sogenannte faunistisc­he Planungsra­umanalyse sei übergeben worden.

Dazu schreibt das A-KO: „Die Zurückhalt­ung des Bauamts, dem A-KO konkrete Angaben zu Projektfor­tschritten zu machen, könnte durchaus mit Verzögerun­gen im Projektabl­auf zusammenhä­ngen. Allerdings vermisst das A-KO hier deutlich transparen­tes Handeln.“Dabei habe sich inzwischen bei vielen Behörden der Umgang mit Bürgern verändert und eine vom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) veröffentl­ichte Richtlinie zur Bürgerbete­iligung werde zunehmend eingesetzt. Das fordert das Bündnis auch vom Staatliche­n Bauamt Augsburg.

Hintergrun­d sei die Erfahrung aus Großprojek­ten wie Stuttgart 21. Laut VDI sollten die mit der Planung beauftragt­en Ingenieure und Behörden die Öffentlich­keit nicht erst kurz vor Planfestst­ellung beteiligen, da so Gerichtsve­rfahren drohen. Besser sei es, von Anfang an die Öffentlich­keit umfassend zu informiere­n und Beteiligun­gsmöglichk­eiten zu schaffen.

Ein gutes Beispiel hierfür ist laut A-KO das vom Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth geführte Projekt zur Renaturier­ung des Lechs, „Licca liber“, bei dem von Beginn an Öffentlich­keit, Verbände und Kommunen beteiligt wurden. Das Aktionsbün­dnis ist außerdem der Meinung, dass es zielführen­der wäre, ein Mobilitäts­konzept für die Region zu entwickeln, statt Hunderte Millionen Euro in Straßenneu­bauten zu investiere­n, die nach wenigen Jahren wieder überlastet sind.

Die Dauer bis zum Planfestst­ellungsver­fahren wird laut Straßenbau­amt auf zehn Jahre angesetzt. Das A-KO geht von einem schnellere­n Projektabl­auf aus und wird sich vorbereite­n.

So will es die Auswirkung­en auf die Landschaft im Lechtal und die Habitate von Kreuzotter, Feldlerche, Kiebitz und weiteren bedrohten Arten benennen.

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