Augsburg stimmt sich ein
St. Johannes in Oberhausen soll umgebaut werden
Die evangelische Kirche St. Johannes in Oberhausen soll zu einem diakonischen Zentrum umgebaut werden. Man wolle die 1930 eingeweihte Kirche nahe der Wertachbrücke samt Pfarrhaus und Gemeindezentrum in Erbpacht übernehmen und dort Beratungsangebote ansiedeln, sagte der theologische Vorstand des Diakonischen Werks Augsburg (DWA), Fritz Graßmann.
Die Kirchengemeinde sei mit dem Unterhalt der Gebäude überfordert, erläuterte Graßmann. Pfarrerin Snewit Aujezdsky sagte vor gut einem Jahr, sie empfinde die Kirche mit 800 Sitzplätzen als Last. „Unser Haushalt ist nicht mehr gedeckt. Wir müssen auf Rücklagen zurückgreifen.“Graßmann wiederum sieht das Projekt als „Riesenchance“für die Diakonie.
Die Kirche soll komplett umgestaltet werden. Neben einem Sakralraum solle es darin künftig Büro-, Gruppen- und Besprechungsräume geben. „Auch den Turm der Kirche wollen wir integrieren“, sagte Graßmann. Die Kosten veranschlagt der Diakonie-Chef auf etwa zehn Millionen Euro. Der Startschuss zu dem Projekt könnte 2020 fallen.
Die Diakonie will in den drei Gebäuden Beratungsangebote aus dem Stadtteil Oberhausen zusammenziehen. So sollen dort die Wohnungslosenbetreuung, die Migrationsberatung und der sozialpsychiatrische Dienst untergebracht werden. „Es soll aber auch Wohngruppen geben, unsere Kleiderkammer soll dort Räume bekommen und wir planen ein kleines Café“, sagt der Diakonie-Chef. Ein Teil der Kirche St. Johannes soll zur „Diakonie-Kirche“werden. Auch die Gemeinde könnte dann dort Gottesdienst feiern. Laut Graßmann soll St. Johannes künftig nicht nur von Kirche und Diakonie genutzt werden, sondern ein Zentrum für den ganzen Stadtteil werden.