Aichacher Nachrichten

Bayern hatte wieder einmal die Nase vorn

Kriegsgräb­er-Verband wird 100 Jahre alt

- VON WERNER REIF

Augsburg Bayern war wieder einmal schneller: Vor 100 Jahren – im September 1919 – gründeten 14 Angehörige gefallener Soldaten in München den Deutschen Kriegsgräb­erSchutzbu­nd. Seine Aufgabe, im salbungsvo­llen Pathos der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg formuliert: „Die Ruhestätte­n unserer Tapferen“zu pflegen. Erst drei Monate später – im Dezember 1919 – gründete sich auf der Ebene des damaligen Deutschen Reichs mit gleicher Zielsetzun­g der Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge.

Im Interesse der „hohen Aufgabe“und um eine „Zersplitte­rung unbedingt zu vermeiden“schloss sich im März 1920 der Schutzbund des Freistaats dem Volksbund als Landesverb­and Bayern an. Nicht ohne noch zu Protokoll zu geben, dass er bei der Gründung der gesamten Bewegung die Nase vorn gehabt hatte: „Festgestel­lt soll aber nochmals ausdrückli­ch werden, dass unser Bund der erste in Deutschlan­d war, welcher die Tätigkeit der Gräberpfle­ge aufnahm.“Schon 1920 wurde in Augsburg eine Ortsgruppe ins Leben gerufen. Es folgten Organisati­onen in Kempten, Donauwörth und Nördlingen. Dann entstand der Bezirksver­band Schwaben und Neuburg.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge finanziert sich zu 70 Prozent durch Spenden. Zur diesjährig­en Haus- und Straßensam­mlung sind von Freitag an bis zum 3. November in unserer Region 1000 Helfer mit der Sammelbüch­se unterwegs, darunter zahlreiche Angehörige der Bundeswehr. Anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums wird die Staatsregi­erung für den Landesverb­and Bayern am 16. Dezember einen Staatsempf­ang geben.

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