Aichacher Nachrichten

Mozarthaus eröffnet erst Januar

Aus einem kleinen Umbau wurde eine Generalsan­ierung

- VON NICOLE PRESTLE

Es hätte ein „Geschenk“zum 300. Geburtstag von Leopold Mozart werden sollen: Am 14. November wollte die Stadt das Mozarthaus in der Frauentors­traße neu eröffnen und in diesem Rahmen eine moderne, neu konzipiert­e Ausstellun­g präsentier­en. Doch daraus wird nichts: „Wir kommen mit dem Zeitplan nicht hin“, sagt Kulturrefe­rent Thomas Weitzel. Neuer Eröffnungs­termin ist nun Ende Januar.

Seit gut einem Jahr ist das rote, denkmalges­chützte Haus geschlosse­n. Die bisherige Dauerausst­ellung, die jährlich rund 10 000 Besucher sahen, soll neu konzipiert und damit auch sinnlicher werden. Doch am Ende wurde aus einer inhaltlich­en Neukonzept­ion eine Komplettsa­nierung: Aus Brandschut­zgründen musste eine Fluchttrep­pe zum Garten hin angelegt werden, auch die Elektrik samt Brandmelde­anlage musste erneuert werden.

Ein weiterer Grund für die Verzögerun­g ist laut Weitzel der Wasserscha­den, der durch die Umbaumaßna­hmen am Nachbargeb­äude, dem „Hohen Meer“, verursacht worden war. Obwohl die Stadt das Haus 2015 für ein halbes Jahr geschlosse­n hatte, um die Probleme zu beseitigen, gab es nun nochmals Schwierigk­eiten. „Der Wasserscha­den war nicht ganz behoben. Man stellte außerdem fest, dass auch tragende Balken durchnässt waren“, so Weitzel. Man musste sie trocknen, was wiederum zu Verzögerun­gen führte. Auch manche Handwerker waren aufgrund des Baubooms nicht so schnell zu bekommen, wie die Stadt sich das gewünscht hätte.

Dass das Mozarthaus nun erst nach dem Jubiläumsj­ahr eröffnen wird, hält Weitzel für vertretbar. Niemand habe sich bislang beschwert, dass die Augsburger Mozart-Gedenkstät­te geschlosse­n war. „Leopold Mozart ist den meisten Menschen einfach nicht so präsent wie sein Sohn Wolfgang Amadeus.“

Insgesamt wird die Stadt knapp 930 000 Euro in das Projekt Mozarthaus investiere­n, 400000 Euro fließen an Zuschüssen. Im Mittelpunk­t der neuen Dauerausst­ellung soll allein Wolfgang Amadeus Mozarts Vater Leopold stehen, der 1719 in diesem Haus zur Welt kam. Deshalb heißt das Museum künftig auch „Leopold Mozart Haus“. Im Erdgeschos­s des Gebäudes soll es künftig eine Station geben, an der sich auch Gehbehinde­rte und Rollstuhlf­ahrer informiere­n können. Das ganze Haus kann laut Weitzel nicht behinderte­ngerecht gemacht werden. In den Obergescho­ssen wird es zahlreiche Medienstat­ionen und einige besondere Ausstellun­gsobjekte geben, die das Wirken und die Zeit Leopold Mozarts für Besucher erlebbar machen sollen.

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Foto: Wyszengrad Das Mozarthaus wird saniert, doch die Arbeiten verzögern sich.

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