Mozarthaus eröffnet erst Januar
Aus einem kleinen Umbau wurde eine Generalsanierung
Es hätte ein „Geschenk“zum 300. Geburtstag von Leopold Mozart werden sollen: Am 14. November wollte die Stadt das Mozarthaus in der Frauentorstraße neu eröffnen und in diesem Rahmen eine moderne, neu konzipierte Ausstellung präsentieren. Doch daraus wird nichts: „Wir kommen mit dem Zeitplan nicht hin“, sagt Kulturreferent Thomas Weitzel. Neuer Eröffnungstermin ist nun Ende Januar.
Seit gut einem Jahr ist das rote, denkmalgeschützte Haus geschlossen. Die bisherige Dauerausstellung, die jährlich rund 10 000 Besucher sahen, soll neu konzipiert und damit auch sinnlicher werden. Doch am Ende wurde aus einer inhaltlichen Neukonzeption eine Komplettsanierung: Aus Brandschutzgründen musste eine Fluchttreppe zum Garten hin angelegt werden, auch die Elektrik samt Brandmeldeanlage musste erneuert werden.
Ein weiterer Grund für die Verzögerung ist laut Weitzel der Wasserschaden, der durch die Umbaumaßnahmen am Nachbargebäude, dem „Hohen Meer“, verursacht worden war. Obwohl die Stadt das Haus 2015 für ein halbes Jahr geschlossen hatte, um die Probleme zu beseitigen, gab es nun nochmals Schwierigkeiten. „Der Wasserschaden war nicht ganz behoben. Man stellte außerdem fest, dass auch tragende Balken durchnässt waren“, so Weitzel. Man musste sie trocknen, was wiederum zu Verzögerungen führte. Auch manche Handwerker waren aufgrund des Baubooms nicht so schnell zu bekommen, wie die Stadt sich das gewünscht hätte.
Dass das Mozarthaus nun erst nach dem Jubiläumsjahr eröffnen wird, hält Weitzel für vertretbar. Niemand habe sich bislang beschwert, dass die Augsburger Mozart-Gedenkstätte geschlossen war. „Leopold Mozart ist den meisten Menschen einfach nicht so präsent wie sein Sohn Wolfgang Amadeus.“
Insgesamt wird die Stadt knapp 930 000 Euro in das Projekt Mozarthaus investieren, 400000 Euro fließen an Zuschüssen. Im Mittelpunkt der neuen Dauerausstellung soll allein Wolfgang Amadeus Mozarts Vater Leopold stehen, der 1719 in diesem Haus zur Welt kam. Deshalb heißt das Museum künftig auch „Leopold Mozart Haus“. Im Erdgeschoss des Gebäudes soll es künftig eine Station geben, an der sich auch Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer informieren können. Das ganze Haus kann laut Weitzel nicht behindertengerecht gemacht werden. In den Obergeschossen wird es zahlreiche Medienstationen und einige besondere Ausstellungsobjekte geben, die das Wirken und die Zeit Leopold Mozarts für Besucher erlebbar machen sollen.