Aichacher Nachrichten

Seit Jahren wird Augsburgs Polizei nur vertröstet

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Zu unserem Bericht über die Personalsi­tuation bei der Polizei in der Region: Seit mehr als zehn Jahren arbeiten Schutz- und Kriminalpo­lizei in Augsburg an und über der Belastungs­grenze. Als Landesvors­itzender des Bundes Deutscher Kriminalbe­amter durfte ich viele Male bei der Stellenver­teilung der bayerische­n Polizei im Innenminis­terium und Landtag mitdiskuti­eren. Immer wieder wurden andere Prioritäte­n gesetzt und Augsburg beziehungs­weise das Polizeiprä­sidium Schwaben-Nord vertröstet. Beispiele gefällig? Bei der Polizeiref­orm wurde Schwaben in zwei Präsidialb­ereiche geteilt. Schwaben-Nord mit Augsburg (wo am meisten los ist) musste Stellen an Kempten abgeben, weil dort neue Einheiten geschaffen wurden. Ausgleich? Fehlanzeig­e! Flüchtling­skrise: grenznahe Präsidien und stark belastete Regionen hatten Vorrang. G7-Gipfel in Elmau: Oberbayern zuerst!

Seit 20 Jahren wird gebetsmühl­enartig an Landtag und Ministeriu­m appelliert, Augsburg endlich als Ballungsra­um wahrzunehm­en. Alle zwei Jahre werden von der Politik unisono die Bedürfniss­e anerkannt, aber immer wieder dem Proporz oder aktuellen anderen Notwendigk­eiten geopfert. Woran es liegt? Mangelnde Lobby und zu gute Arbeitserg­ebnisse. Augsburgs Polizei wird für die gute Arbeit bestraft!

Hans Wengenmeir, Augsburg, Ehrenvorsi­tzender des Bundes Deutscher Kriminalbe­amter in Bayern

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