Todtenweis muss auf Bremse treten
Bevor neue Baugebiete ausgewiesen werden, sind erst Probleme im Kindergarten und bei der Kläranlage zu lösen. Die Preise für Wasser und Abwasser werden weiter steigen
Todtenweis In nächster Zeit muss sich die Gemeinde Todtenweis bei der Ausweisung neuer Bauflächen zurückhalten. In den Unterlagen für die Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch war zu diesem Thema zu lesen: Für jedes neue Baugebiet ist auch die Infrastruktur zu prüfen.
Konkret geht es dabei um die Komplexe Kindergarten, Kita und Schule sowie Kläranlage. Hier wie dort bewege man sich an der Kapazitätsgrenze, hieß es in der Sitzung. Darum wurde für den Bebauungsplan Nummer 6 „Nördlich der Langweider Straße“der Aufhebungsbeschluss gefasst. Vor dem gleichen Hintergrund gab es eine 0:13-Abstimmung für die Einleitung eines Bauleitplanverfahrens nördlich der Langweider Straße in Sand. Beim Kindergarten ist eine Erweiterung geplant, eine Machbarkeitsstudie ist bereits durchgeführt worden. Zudem stellt sich die Besetzung neuer Stellen aufgrund des Fachkräftemangels als problematisch dar.
Überaus deutlich wurde die Lage bei der Kläranlage dargestellt: „Es besteht dringendster Handlungsbedarf, gerade im Hinblick auf das neue Gewerbegebiet, welches 2020 an die Kläranlage angeschlossen werden soll.“Weiter unten im Text heißt es: „Die Gemeinde Todtenweis wird daher nur sehr eingeschränkt neue Baugebiete ausweisen können, zumal die Überschreitungen mittelbar durch die Gemeinde Todtenweis selbst verursacht werden.“Der Gemeinderat schloss sich der Argumentation von Beate Pußl an. Sie hatte unter anderem betont: „Ein komplettes neues Baugebiet wäre utopisch.“Zuvor müssten die Probleme bei der Kläranlage gelöst werden, und im Kindergarten werden dringend weitere Plätze für die Buben und Mädchen benötigt. Bürgermeister Konrad Carl äußerte sich in ähnlicher Weise: „Bei einer massiven Bebauung haben wir viel Wasser zu entsorgen.“
Die Preise für das Wasser und die Benutzung der Kanäle durch Abwasser werden sich weiter nach oben bewegen. Mit diesen Worten fasste Carl den Vortrag von Andreas Berger, dem technischen Leiter des Wasserzweckverbands, zusammen: „Der Aufwand muss auch bezahlt werden.“
Zuvor hatte Franz Färber die Frage gestellt, ob der Verband Baggerarbeiten nicht selber ausführen sollte. Berger war diese Überlegung keineswegs neu: „Ob es wirtschaftlich ist, das ist die Frage. Ich sage nein.“Diverse Arbeiten stehen an, so muss beispielsweise der Brunnen eins zurückgebaut werden. Michael Hofberger wollte wissen, mit welchen Kosten man da zu rechnen habe. Beim Brunnen war in einer Schätzung von über 200000 Euro die Rede. Die Erweiterung der Steuerung im Wasserwerk werde rund 90000 Euro kosten, hieß es weiter.