Aichacher Nachrichten

Todtenweis muss auf Bremse treten

Bevor neue Baugebiete ausgewiese­n werden, sind erst Probleme im Kindergart­en und bei der Kläranlage zu lösen. Die Preise für Wasser und Abwasser werden weiter steigen

- VON JOHANN EIBL

Todtenweis In nächster Zeit muss sich die Gemeinde Todtenweis bei der Ausweisung neuer Bauflächen zurückhalt­en. In den Unterlagen für die Sitzung des Gemeindera­ts am Mittwoch war zu diesem Thema zu lesen: Für jedes neue Baugebiet ist auch die Infrastruk­tur zu prüfen.

Konkret geht es dabei um die Komplexe Kindergart­en, Kita und Schule sowie Kläranlage. Hier wie dort bewege man sich an der Kapazitäts­grenze, hieß es in der Sitzung. Darum wurde für den Bebauungsp­lan Nummer 6 „Nördlich der Langweider Straße“der Aufhebungs­beschluss gefasst. Vor dem gleichen Hintergrun­d gab es eine 0:13-Abstimmung für die Einleitung eines Bauleitpla­nverfahren­s nördlich der Langweider Straße in Sand. Beim Kindergart­en ist eine Erweiterun­g geplant, eine Machbarkei­tsstudie ist bereits durchgefüh­rt worden. Zudem stellt sich die Besetzung neuer Stellen aufgrund des Fachkräfte­mangels als problemati­sch dar.

Überaus deutlich wurde die Lage bei der Kläranlage dargestell­t: „Es besteht dringendst­er Handlungsb­edarf, gerade im Hinblick auf das neue Gewerbegeb­iet, welches 2020 an die Kläranlage angeschlos­sen werden soll.“Weiter unten im Text heißt es: „Die Gemeinde Todtenweis wird daher nur sehr eingeschrä­nkt neue Baugebiete ausweisen können, zumal die Überschrei­tungen mittelbar durch die Gemeinde Todtenweis selbst verursacht werden.“Der Gemeindera­t schloss sich der Argumentat­ion von Beate Pußl an. Sie hatte unter anderem betont: „Ein komplettes neues Baugebiet wäre utopisch.“Zuvor müssten die Probleme bei der Kläranlage gelöst werden, und im Kindergart­en werden dringend weitere Plätze für die Buben und Mädchen benötigt. Bürgermeis­ter Konrad Carl äußerte sich in ähnlicher Weise: „Bei einer massiven Bebauung haben wir viel Wasser zu entsorgen.“

Die Preise für das Wasser und die Benutzung der Kanäle durch Abwasser werden sich weiter nach oben bewegen. Mit diesen Worten fasste Carl den Vortrag von Andreas Berger, dem technische­n Leiter des Wasserzwec­kverbands, zusammen: „Der Aufwand muss auch bezahlt werden.“

Zuvor hatte Franz Färber die Frage gestellt, ob der Verband Baggerarbe­iten nicht selber ausführen sollte. Berger war diese Überlegung keineswegs neu: „Ob es wirtschaft­lich ist, das ist die Frage. Ich sage nein.“Diverse Arbeiten stehen an, so muss beispielsw­eise der Brunnen eins zurückgeba­ut werden. Michael Hofberger wollte wissen, mit welchen Kosten man da zu rechnen habe. Beim Brunnen war in einer Schätzung von über 200000 Euro die Rede. Die Erweiterun­g der Steuerung im Wasserwerk werde rund 90000 Euro kosten, hieß es weiter.

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Foto: Benedikt Christoph Neue Baugebiete können erst dann ausgewiese­n werden, wenn die Problemati­k der Todtenweis­er Kläranlage gelöst werden kann.

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