Cityzone hat nur beschränkten Nutzen
Die Nutzung des Nahverkehrs in der Kerninnenstadt kostenlos freizugeben, ist eine innovative Idee. Und sie hat, nachdem bei der Vorstellung vor eineinhalb Jahren die Vermeidung von Parksuchverkehr als etwas bemüht wirkende Begründung herhalten musste (wer parkt sein Auto innerhalb der Innenstadt im Zuge von Besorgungen bitteschön mehrfach um?), an Glaubwürdigkeit gewonnen.
Im Endeffekt handelt es sich bei der Cityzone um eine clevere Marketing-Idee. Andere Städte geben den Samstag zur Gratis-Nahverkehrsnutzung frei, um bisherige Nicht-Kunden zu gewinnen. Augsburg beschränkt dieses Angebot nicht auf einen Wochentag, sondern auf ein Gebiet. Der Nutzen ist nicht riesig – soll er aber auch nicht sein. Das Ziel ist, neue Kunden zu gewinnen. Das ÖPNV-Angebot in Augsburg kann sich sehen lassen, wie die Fahrgastzahlen nahelegen. Erwartet werden in diesem Jahr 64 Millionen Fahrgäste, vor fünf Jahren waren es noch 57 Millionen. Mit ausgelöst hat diese Steigerung die viel gescholtene Tarifreform, deren für einen Teil der Fahrgäste negative Folgen mit der Cityzone etwas geglättet werden. Die Stadtwerke sprechen von einem Nebeneffekt, der aber wohl gar keine so kleine Rolle spielte. Einfacher zu verstehen ist das Tarifsystem dadurch aber nicht geworden. Kommendes Jahr wird die Reform nach zwei Jahren auf den Prüfstand gestellt. Es ist wahrscheinlich, dass sich etwas ändern wird.