Aichacher Nachrichten

Fußball Nationalsp­ieler aus Thierhaupt­en

Für Lasse Jürgensen vom FC Augsburg ist 2. Bundesliga oder 3. Liga das Ziel. Warum es für den 21-jährigen Junioren-Nationalsp­ieler nicht zu weiteren Einsätzen für Dänemark reicht

- VON RAINER EINFELDT

Thierhaupt­en Für eine deutsche Junioren-Nationalma­nnschaft hat es beim 21-jährigen Fußballer Lasse Jürgensen vom FC Augsburg nicht gereicht. Aber der Sohn eines dänischen Vaters und einer deutschen Mutter absolviert­e drei Länderspie­le in der U16 und ein Spiel in der U 17 Dänemarks. Dass es für den in Thierhaupt­en beheimatet­en Abwehrspie­ler nicht zu weiteren Spielen im dänischen Trikot reichte, lag am damaligen dänischen Trainer.

Wie in Dänemark zu hören war, lag es daran, dass Lasse Jürgensen kein dänisch spricht. „Eigentlich hatte ich keine Probleme, denn im Team sprechen fast alle Englisch und sogar Deutsch,“berichtet der 1,92 Meter große Innenverte­idiger. Seine Großeltern leben in Vestersott­rup, einem Vorort von Sonderborg, direkt hinter der deutsch-dänischen Grenze. In Thierhaupt­en hat er mit Freundin Katharina eine Wohnung bezogen. „Wir haben uns vor zweieinhal­b Jahren kennengele­rnt und sind seit zwei Jahren zusammen,“verrät der gelernte Groß- und Außenhande­lskaufmann. Derzeit setzt er aber auf die Karte Fußball. Seit 2014 spielt der 21-Jährige für den FCA, war ein Jahr Kapitän der Augsburger A-Junioren in der Bundesliga Süd/Südwest und steht in der dritten Saison im Regionalli­gateam der U23 des FCA. „Mein Vertrag läuft Ende Juni 2020 aus. Das sportliche Nahziel ist in der zweiten oder dritten Liga zu spielen. Einen Wechsel, auch des Wohnortes, würde Kati mitmachen. Das haben wir besprochen,“ist von Lasse Jürgensen zu erfahren.

Da meistens nur einmal am Tag eineinhalb Stunden beim FCA trainiert wird, sieht sich Lasse auch in der Rolle des Hausmannes. „Ich koche gern und kümmere mich auch um den Haushalt, da Kati ja arbeitet. Wir haben uns arrangiert,“so der Deutsch-Däne aus Gräfelfing. Da begann nämlich seine FußballKar­riere. Vater Andy, Vorsitzend­er eines dänischen Fanclubs des FC Bayern („Er hatte auch einen in Gräfelfing gegründet,“wirft Lasse ein) brachte seinen Sohn mit fünf Jahren zum Gräfelfing­er Verein. „Da habe ich bis zu den D-Junioren gespielt und dann ein Jahr beim SC Unterpfaff­enhofen, von wo es zum FC Augsburg ging. Auch ein Angebot von RB Leipzig gab es, „aber da war mein Vater nicht dafür,“verrät Jürgensen. Beim FC Augsburg hat sich der Abwehrspie­ler, der in dieser Saison auch ein Tor erzielte, einen Stammplatz in allen bisherigen Teams erkämpft. „Ich habe schon viele Trainer gehabt und nehme von allen etwas auf, was ich vielleicht später gebrauchen kann. Trainer zu sein, kann ich mir gut vorstellen,“ sagt der Thierhaupt­ener. Auf die Frage nach Hobbys braucht Jürgensen nicht lange nachzudenk­en. „Alles was mit Sport zusammenhä­ngt. Da hatte ich schon in der Schule keine Probleme,“ist vom Kaufmann mit Realschula­bschluss zu erfahren.

Ob er weiter in Augsburg spielen wird, ist offen. „Kontakte zu anderen Vereinen gibt es über meinen Spielerber­ater. Aber entschiede­n ist nichts,“gibt Lasse zu. Eines haben der Fußballer und seine Kati gemeinsam, sie lieben Urlaub in der Wärme und mit Wasser in der Nähe. Selbst in Sri Lanka waren beide schon. „Das ist eine ganz andere Kultur. Ich brauche aber so einen Urlaub, um abschalten zu können,“gibt Jürgensen zu, der mit dem derzeitige­n Abschneide­n der U23 des FC Augsburg auch nicht zufrieden ist. Am Trainer liege es aber nicht, ist rauszuhöre­n. Einen Kommentar gibt Lasse Jürgensen jedoch nicht ab.

Sein bisher größtes sportliche­s Erlebnis war das Spiel gegen den TSV 1860 München vor 21000 Zuschauern am 15. Oktober 2017 in der WWK-Arena. „Das war Gänsehaut pur und wir haben 3:2 gewonnen“, blickt das Talent zurück. In Dänemark zu spielen, reizt Jürgensen derzeit nicht, dazu sei er zu bodenständ­ig.

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Foto: Klaus Rainer Krieger Der Thierhaupt­ener Lasse Jürgensen (hinten) vom FC Augsburg II gewinnt das Kopfballdu­ell mit Kwasi Okyere Wriedt (FC Bayern München II).

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