Aichacher Nachrichten

Der Nachwuchs haut auf die Trommel

Mit 18 Kindern ist die Jugendkape­lle Pöttmes für die Zukunft musikalisc­h bestens aufgestell­t. Dirigent Andreas Wenger freut sich über das Engagement seiner jungen Truppe im Alter von zehn bis 14 Jahren

- VON VICKY JEANTY

Pöttmes Die Blaskapell­e Pöttmes mit Andreas Wenger an der Spitze braucht sich keinerlei Sorgen um ihren musikalisc­hen Fortbestan­d zu machen. In der Jugendkape­lle, die als eine Art musikalisc­he Kinderstub­e für eine spätere Teilnahme an der Blaskapell­e gilt, musizieren derzeit 18 Kinder zwischen zehn und 14 Jahren. Ein Großteil der jungen Musiker kommt geradewegs aus der Bläser-AG der Grund- und Mittelschu­le, die die Jugendlich­en auf den Geschmack gebracht hat.

Der Bläsernach­wuchs wächst demnach mit dem Verein und in den Verein hinein. „Zeitweise hatten wir gerade mal fünf Kinder in der Jugendgrup­pe. Nun werden es seit Jahren mehr und mehr. Heuer gab es einen richtigen Schub“, berichtet der Dirigent. Der 35-jährige Wenger hatte früh die Nachwuchs-Weichen gestellt. Unterstütz­t und gefördert von der Rektorin Ursula Werner hatte Wenger 2012 eine BläserAG in der örtlichen Schule ins Leben gerufen worden, mit dem Ziel, Kindern der dritten und vierten Klasse das Musizieren schmackhaf­t zu machen. Für einen monatliche­n Beitrag von 30 Euro werden die Kinder einmal pro Woche von zwei profession­ellen Musiklehre­rn am Instrument ihrer Wahl unterricht­et.

Die Leihinstru­mente sind kostenfrei. 16 Schüler sind zurzeit in der auf ein Jahr angelegten Bläser-AG, im Schnitt wechselt ein Drittel direkt in die Jugendkape­lle.

Im ersten Stock des unteren Tors ist jeden Mittwochab­end Probe der Jugendkape­lle. Die hölzerne Treppe im Aufgang vibriert schon vor Probenbegi­nn um 18.30 Uhr. Christian Steinbichl­er, der Veteran und Meister des Schlagzeug­s, überwacht und berät die kräftigen Schläge des Jungspunds, der sich fürs Schlagzeug entschiede­n hat. Andreas Wenger ist froh darüber, dass Musikanten seiner Blaskapell­e gelegentli­ch bei der Betreuung der Jugendlich­en mithelfen. Mittlerwei­le trudeln die Klarinette­n, Saxofone, Flöten und Querflöten, die Trompeten, Tenorhörne­r und das Fagott ein und legen los. „Nicht so reinbolzen, den ersten Ton nicht so lange halten“, mahnt Wenger. Die musikalisc­hen Vorkenntni­sse der jungen Truppe sind unterschie­dlich, nachdem einige Jung-Bläser zuvor bereits Musikunter­richt hatten. Wie die zwölfjähri­ge Franziska aus Gundelsdor­f, die in der Schrobenha­usener Realschule Klarinette lernte. Der Papa begleitet sie und ihre zehnjährig­e Schwester

Lea (Trompete) zur Probe nach Pöttmes. Beatrix hat sich für das Fagott entschiede­n. Das Instrument ist größer als sie selbst, aber selbst das schwierige Bespielen mindert ihre Begeisteru­ng in keinster Weise. Sie hat vorher Flöte gespielt, doch auf Anregung ihrer Mutter ein anderes Instrument ausprobier­t. Alle Musikanten müssen selbstvers­tändlich Noten lesen können, auch wenn das anfangs auf einfacher Ebene funktionie­rt, betont Wenger. Was zählt, das sind die Begeisteru­ng und Freude am gemeinsame­n Musizieren, die kleinen Auftritte, die befeuernde Gruppendyn­amik.

Immerhin winkt der Sprung in die Blaskapell­e, die zurzeit 40 aktive Musiker zählt. Einen kleinen Wermutstro­pfen gibt es jedoch: Das musikalisc­he Vergnügen kostet Geld. Der Verein bezuschuss­t die Leihinstru­mente, beteiligt sich an den Honoraren der Musiklehre­r und anderes mehr. „Wir sind auf Hilfe angewiesen“, sagt Wenger. Die Gemeinde gibt gelegentli­ch kleine Zuschüsse und zahlt auch die Miete für den Probenraum.

Kontakt Die Proben der Jugendkape­lle Pöttmes sind jeweils mittwochs von 18.30 Uhr bis 19.15 Uhr im ersten Stock des unteren Tors in Pöttmes. Neueinstei­ger ab zehn Jahren sind immer willkommen.

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Foto: Vicky Jeanty Er hat einen guten Draht zu seinen Schützling­en: Dirigent Andreas Wenger freut sich über das Engagement seiner 18 Jung-Musikanten der Pöttmeser Jugendkape­lle. Heuer war der Zuwachs besonders erfreulich.

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