Aichacher Nachrichten

Fischwilde­rer gehen der Justiz ins Netz

Zwei Männer angeln in der Schmutter bei Gessertsha­usen. Das Ergebnis: Sie haben nichts gefangen und bekommen 2700 Euro Geldstrafe

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Landkreis Augsburg Dieser Fischzug hat sich nicht wirklich gelohnt. Zwei junge Männer hatten vor gut einem Jahr versucht, im Ostarm der Schmutter bei Gessertsha­usen fette Beute zu machen. Ausgerüste­t mit zwei Angeln und den entspreche­nden Ködern begaben sie sich auf die Suche nach frischem Fisch. Und zwar fangfrisch­em Fisch. Doch sie hatten gleich doppeltes Pech.

Ob es daran lag, dass die 21 und 25 Jahre alten Männer über keinerlei Fischereie­rlaubnis und Berechtigu­ngsscheine verfügten oder ob der Fischereia­ufseher die beiden gerade vor dem ersten Biss kontrollie­rt hatte, wurde vor Gericht nicht aufgeklärt. Dafür aber sprach das Urteil eine klare Sprache. Die Angeklagte­n wurden nach dem Jugendstra­frecht zu 40 Stunden Hilfsdiens­ten und fünf Beratungsg­esprächen bei der Augsburger Jugendhilf­eeinrichtu­ng Brücke verurteilt. Zudem gab es eine Geldstrafe über 90 Tagessätze zu je 30 Euro.

Ähnliches droht einem weiteren Fischwilde­rer, der vor einer Woche einem staatliche­n Fischereia­ufseher ins Netz gegangen ist. Der Mann wurde ebenfalls an der Schmutter angetroffe­n. Er war bei Neusäß unterwegs und hatte sich mit einer Angelrute

und Köderdosen auf seinen Beutezug vorbereite­t.

Offenbar hatte sich der 45-Jährige darauf eingestell­t, nicht gleich mit dem ersten Wurf den dicksten

Fisch an Land zu ziehen. Denn: Bei der Durchsuchu­ng seines Rucksackes wurden laut Polizei auch noch Betäubungs­mittel aufgefunde­n. Den Mann erwartet nun neben der Anzeige wegen Fischwilde­rei eine weitere wegen des Verstoßes nach dem Betäubungs­mittelgese­tz.

Richter Julian Küffer sieht in den beiden Fällen allerdings keine außergewöh­nlich große Zunahme der Wilderei. „Mir sind in den vergangene­n beiden Jahren in meiner Tätigkeit als Pressespre­cher des Amtsgerich­ts keine derartigen Fälle bekannt geworden“, sagt er.

Übrigens: Die Möglichkei­t, legal Fische zu angeln, bieten die Fischereiv­ereine in der Region. In einigen Vereinen können sich die Petrijünge­r auch auf die Prüfung für den Fischereis­chein vorbereite­n. Investiert werden müssen beispielsw­eise bei den Kompaktkur­sen lediglich zwei Wochenende­n für den theoretisc­hen Unterricht. Abgelegt werden kann die Prüfung im BBZ Augsburg dann ganz bequem vor dem Computer.

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Foto: Christoph Schmid, dpa (Symbolbild) An der Schmutter angelten zwei Männer im vergangene­n Jahr ohne Schein. Nun landeten sie vor Gericht.

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