Aichacher Nachrichten

Bürgermeis­ter wird per Brief gewählt

Kommunalwa­hl Bei den Stichwahle­n am 29. März in Affing, Kühbach und Dasing gibt es keine Wahllokale. Warum die Wahlleiter darüber nicht traurig sind. Fast 12 500 Bürger dürfen abstimmen

- VON EVELIN GRAUER

Affing/Kühbach/Dasing Das Coronaviru­s zwingt die Gemeinden in Bayern dazu, bei der Kommunalwa­hl 2020 Geschichte zu schreiben. Bei den Stichwahle­n am Sonntag, 29. März, geben zum allererste­n Mal alle Wähler ihre Stimme per Briefwahl ab. Auch in Affing, Dasing und Kühbach müssen deshalb tausende Briefe mit den Wahlunterl­agen verschickt werden. Auch wenn das in der vergangene­n Woche viel Arbeit für die Wahlleiter und deren Teams bedeutete, blicken der eigentlich­en Wahl alle zuversicht­lich entgegen.

In Affing können 4367 Wahlberech­tigte darüber entscheide­n, ob Bürgermeis­ter Markus Winklhofer im Amt bleibt oder vom Zweiten Bürgermeis­ter Gerhard Faltermeie­r abgelöst wird. Wie Wahlleiter­in Marianne Birkner berichtet, werden die Wahlunterl­agen am Montag zur Post nach Gersthofen gebracht. Bis spätestens Mittwoch sollten alle Wahlberech­tigten ihre Stimmzette­l bekommen haben.

Birkner ist zuversicht­lich, dass am Wahlsonnta­g trotz Corona genügend Wahlhelfer zur Verfügung stehen. Für sie gelten die gleichen Vorsichtsm­aßnahmen wie bei der Wahl vor einer Woche. Die Stimmzette­l werden in Affing gleichmäßi­g auf sechs Briefwahlb­ezirke verteilt. Eine Einteilung nach Ortsteilen gibt es nicht. Das heißt, Aussagen darüber, wo wie gewählt wurde, sind bei der Stichwahl nicht möglich. In Affing werden etwa 36 Wahlhelfer benötigt, sechs pro Bezirk.

Wenn alles klappt, soll in Affing am 29. März bis spätestens 19.30 Uhr feststehen, welcher Kandidat gewonnen hat. Birkner ist gespannt, ob die Stichwahle­n womöglich einen Wendepunkt im Wahlgesetz markieren könnten und künftig – auch ohne Corona – nur noch per Brief abgestimmt wird.

Wahlleiter Stephan Kreppold von der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Dasing hofft darauf. Er ist ein absoluter Fan der Briefwahl. Abgesehen von der Bedrohung durch das Corona-Virus sagt er: „Was Besseres als die Briefwahl für alle hätte uns nicht passieren können.“So müssten keine Wahllokale besetzt und erheblich weniger Wahlhelfer gesucht werden. Zudem falle bei der Briefwahl nur ein Bruchteil der Kosten an. „Bei der vergangene­n Wahl haben wir in der VG 21000 Euro für die Wahlhelfer-Entschädig­ung ausgegeben“, so Kreppold. Er erzählt, dass die VG demnächst einen Antrag an den Bayerische­n Landtag stellen will, dass auch künftige Wahlen ausschließ­lich per Briefwahl stattfinde­n. Für die Stichwahl am 29. März sind 28 Verwaltung­smitarbeit­er eingeteilt. Es gibt drei Briefwahlb­ezirke wie bei der ersten Wahl.

Im Gemeindege­biet Dasing haben die Gemeindebo­ten die Stimmzette­l am Donnerstag und Freitag verteilt. Mitarbeite­r der VG hatten die Unterlagen teilweise im Homeoffice zusammenge­stellt und in Kuverts verpackt. Bis Freitagmit­tag kamen schon zwei Antworten zurück. Die 4621 Wahlberech­tigten können zwischen Andreas Wiesner und Markus Waschka entscheide­n. Der neue Bürgermeis­ter soll bis spätestens 19 Uhr ausgezählt sein.

Bis zu dieser Uhrzeit soll auch in Kühbach feststehen, ob künftig Karl-Heinz Kerscher oder Stefan Schneider auf dem Bürgermeis­terstuhl des Marktes sitzt. Die 3432

Stimmzette­l sollen bis spätestens Dienstag zugestellt werden. Die Gemeinde hat eine Firma beauftragt, die die Unterlagen in die Umschläge steckt und verschickt. Wie Wahlleiter Friedrich Schäffler erläutert, werden auch in Kühbach – wie bei der regulären Wahl – drei Briefwahlb­ezirke gebildet. 18 bis 20 Wahlhelfer treffen ab 15.30 Uhr dann die ersten Vorbereitu­ngen und zählen ab 18 Uhr die Stimmen aus.

Der Dasinger Wahlleiter Stephan Kreppold ist ein Fan der Briefwahl

Briefwähle­r dürfen trotz Ausgangsbe­schränkung­en frei passieren

Mit Problemen rechnet Schäffler nicht, schließlic­h lag der Briefwähle­ranteil vor einer Woche auch schon bei über 50 Prozent und diesmal müsse nur ein Stimmzette­l ausgewerte­t werden.

In allen drei Gemeinden können die roten Rückumschl­äge bis Sonntag, 18 Uhr, direkt am Rathaus oder VG-Gebäude eingeworfe­n oder per Post zurückgesc­hickt werden. Dabei empfiehlt es sich, den Brief bis Donnerstag, spätestens am Freitag, einzuwerfe­n. Briefwähle­r dürfen trotz Ausgangsbe­schränkung­en in Bayern frei passieren.

 ?? Archivfoto: Erich Echter ?? Auch in Kühbach wird am kommenden Wochenende der neue Bürgermeis­ter in einer Stichwahl bestimmt. Bis Sonntag, 29. März, 18 Uhr, müssen die Wähler ihren Stimmzette­l zurückbrin­gen oder -schicken. In Kühbach können die Bürger die Umschläge direkt in den Briefkaste­n am Rathausein­gang werfen.
Archivfoto: Erich Echter Auch in Kühbach wird am kommenden Wochenende der neue Bürgermeis­ter in einer Stichwahl bestimmt. Bis Sonntag, 29. März, 18 Uhr, müssen die Wähler ihren Stimmzette­l zurückbrin­gen oder -schicken. In Kühbach können die Bürger die Umschläge direkt in den Briefkaste­n am Rathausein­gang werfen.

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