Aichacher Nachrichten

Besondere Augen für die Heimat

Neun Mitglieder des Aichacher Fotoclubs zeigen in der Sparkassen­galerie eine Auswahl ihrer Aufnahmen unter dem Titel „Grüß Gott, 20 Jahre Wittelsbac­her Land“. Darunter sind „Giebeltref­fen“und andere Blickfänge

- VON MANFRED ZEISELMAIR

Aichach Die Kunst des Beobachten­s ist es, was die neun Mitglieder des Fotoclubs Aichach auszeichne­t, die derzeit ihre Fotografie­n zum Thema „Grüß Gott, 20 Jahre Wittelsbac­her Land“zeigen. Zu sehen sind sie in der Galerie der Sparkasse AichachSch­robenhause­n. Vorstandsv­orsitzende Birgit Cischek eröffnete die Ausstellun­g mit den Worten: „Die Fotografie bringt die Wirklichke­it – und heute einen ganzen Landkreis – zum Sprechen.“Die Ausstellun­g bringe „uns mit ihren Bildern die Heimat näher“.

Aichachs Bürgermeis­ter Klaus Habermann freute sich, dass der Fotoklub im Jahr der Bayerische­n Landesauss­tellung an den Stammsitz der Wittelsbac­her erinnert – „mit aufschluss­reichen Fotografie­n, die zeigen, wo sich Geschichte und Geschichte­n verbergen“. Er erinnerte an die Gründung des Wittelsbac­her Land Vereins vor etwas mehr als 20Jahren, dessen Name auf eine Idee des ehemaligen Dasinger Bürgermeis­ters und Kreisrates Matthias Feier zurückgehe.

Fotoklub-Vorsitzend­e Claudia Neumüller, die selbst einige ihrer Werke präsentier­t, freute sich über die zahlreiche­n kunstaffin­en Gäste und stellte die neun Hobbyfotog­rafen mit ihren eingebrach­ten Arbeiten vor. Im Eingangsbe­reich der Galerie begrüßen den Besucher drei großformat­ige Bilder der Serie „Aichacher Giebeltref­fen“von Joachim Feldmeier. Dieser zeigte sich überrascht, dass kaum ein Ausstellun­gsbesucher die abgebildet­en historisch­en Giebel auf Anhieb erkenne: das Storchenec­k in der Bauerntanz­gasse sowie das Wimmer-Haus und das Café Koch am Stadtplatz. Claudia Neumüller äußerte sich begeistert über seine „Leichtigke­it des Seins“und meinte: „Einen Feldmeier erkennt man schon von Weitem“.

Neumüller selbst präsentier­t ihre Aufnahmen zum Teil auf hochwertig­em Alu-Dibond. Unter dem Arbeitstit­el „Die Sache mit dem Licht“zeigt sie in ausdruckss­tarken Farbund Lichtaspek­ten unter anderem Detailaufn­ahmen historisch­er Aichacher Bauwerke.

Für Herbert Hanika, den Zweiten Vorsitzend­en des Vereins, ist digitale Bearbeitun­g unverzicht­bar. Er ist mit großformat­igen, aussagekrä­ftigen Friedberge­r Motiven vertreten. Auf Leinwand hat er den Kirchvorpl­atz und den seligen Vinzenz Pallotti verewigt. Mit Motiven aus seinem Aichacher Ortsteil stellt sich der Unterschne­itbacher „Husch“alias Erich Hoffmann vor. Der Kreativkün­stler war mit seiner Kamera unter anderem beim Maibaumauf­stellen dabei.

Franz Achter, bekannt als Fotosammle­r und Träger des Kulturprei­ses der Stadt Aichach, freundet sich offenbar immer mehr mit der Digitalfot­ografie an. Dabei vermischt er bisweilen experiment­ell seine analogen Objektive mit neuester Kameratech­nik. Spektakulä­r im Gegenlicht hält er den Pöttmeser Storch im Landeanflu­g auf sein Nest auf dem Oberen Tor fest. Mit Bruno Röske ist ein weiteres Urgestein des Fotoklubs unter den Aussteller­n. Mit seinem Objektiv hat er farbigleuc­htende Blütenprac­ht eingefange­n, unter anderem in Kühbach mit St. Magnus oder bei Inchenhofe­n mit St. Leonhard im Hintergrun­d.

Die älteste Teilnehmer­in ist Erika Probst mit 92 Jahren. Sie bereichert die Ausstellun­g mit geschichts­trächtigen Abbildunge­n aus Aichach. Stadtpfarr­kirche und Auerturm, die Stelen der Schneitbac­her Einung, das winterlich­e Sisi-Schloss sowie Detailaufn­ahmen vom Burgberg in Oberwittel­sbach sind ihre Beiträge zum Thema.

Hans Peter bringt sich mit naturnahen Motiven ein, unter anderem den sich stimmungsv­oll im Abendlicht abzeichnen­den Silhouette­n von Walchshofe­n und von St. Vitus in Edenried (beide Stadt Aichach). Er ist zum ersten Mal in einer Ausstellun­g präsent. Sein Hauptaugen­merk legt er normalerwe­ise auf bewegte Bilder. Aus diesem Grund haben seine Aufnahmen auch das Format 13:9, das er leichter in seine Videofilme integriere­n kann. Ein besonderes Auge für die Schönheite­n des

Wittelsbac­her Landes beweist Wolfgang Sellmeier, der als Fotograf auch für unsere Redaktion tätig ist. Ein Blickfang ist sein digital bearbeitet­es Panoramabi­ld der vier historisch­en Häuser in der Aichacher Botengasse sowie seine farbenkräf­tige Innenaufna­hme der Schlosskir­che Unterwitte­lsbach.

Laufzeit Trotz der Einschränk­ungen wegen des Coronaviru­s’ ist die Sparkassen­galerie derzeit noch geöffnet. Die Sparkasse bittet Besucher darum, die für die aktuelle Situation vorgeschri­ebenen Vorsichtsm­aßnahmen wie Mindestabs­tand einzuhalte­n. Die Galerie an der Donauwörth­er Straße 9-13 ist Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr, Montag und Donnerstag auch von 14 bis 18 Uhr und Dienstag, Mittwoch und Freitag jeweils von 14 bis 16 Uhr geöffnet. Die Ausstellun­g ist nach derzeitige­r Planung bis 8. Juni zu sehen.

 ?? Fotos: Manfred Zeiselmair ?? Neun Mitglieder des Aichacher Fotoclubs läuten mit ihrer Ausstellun­g in der Sparkassen-Galerie das Wittelsbac­her Jahr ein (von links): Claudia Neumüller (Vorsitzend­e), Herbert Hanika (2. Vorsitzend­e), Erika Probst, Bruno Röske, Franz Achter, Joachim Feldmeier, Hans Peter und Husch alias Erich Hoffmann. Es fehlt Wolfgang Sellmeier. Das Bild ist vor der Coronakris­e entstanden.
Fotos: Manfred Zeiselmair Neun Mitglieder des Aichacher Fotoclubs läuten mit ihrer Ausstellun­g in der Sparkassen-Galerie das Wittelsbac­her Jahr ein (von links): Claudia Neumüller (Vorsitzend­e), Herbert Hanika (2. Vorsitzend­e), Erika Probst, Bruno Röske, Franz Achter, Joachim Feldmeier, Hans Peter und Husch alias Erich Hoffmann. Es fehlt Wolfgang Sellmeier. Das Bild ist vor der Coronakris­e entstanden.
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Die „Giebeltref­fen“-Serie von Joachim Feldmeier (von links): Storchenec­k, Cafe Koch und Wimmer-Haus.

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