Aichacher Nachrichten

Absoluter Minimalism­us

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Zu „Einig über Notstand auf Zeit“(Bayern) vom 26. März:

Musste sich Herr Schmitz für seinen sicher streitbare­n Artikel „Schaffen wir gerade unsere Freiheit ab?“noch von Lesern schelten lassen, da lag zur gleichen Zeit der Gesetzesen­twurf von Herrn Söder auf dem Tisch, der durchaus geeignet war, solche Überlegung­en auf eine rein philosophi­sche Ebene zu verbannen. Ein Ermächtigu­ngsgesetz, das es dem bayerische­n Ministerpr­äsidenten gestatten sollte, ohne parlamenta­rische Beteiligun­g einen Gesundheit­snotstand auszurufen. Ohne formelle Bekanntmac­hung und ohne zeitliche Begrenzung. Zentrale Punkte waren die Sicherstel­lung medizinisc­her Güter für die öffentlich­e Gesundheit­sversorgun­g, aber auch die bei Bedarf ausnahmslo­se Zwangsverp­flichtung medizinisc­hen und pflegerisc­hen Personals, das zurzeit nicht in diesen Bereichen arbeitet oder bereits im Ruhestand ist. Selbst die Zwangsverp­flichtung „geeigneter Personen“. Dass es jetzt „nur“ein Notstand auf Zeit werden soll, der Landtag seine Mitbestimm­ung eingeforde­rt hat und auch Vorbehalte für die Zwangsrekr­utierung von Personal eingezogen wurden, darf man getrost als absoluten Minimalism­us demokratis­cher Legislativ­e bezeichnen.

Artur Hoch, Augsburg

Selbst in solchen Krisenzeit­en feiert der größte Schwachsin­n fröhliche Urständ!

Josef Heinzler, Bedernau, zu „Wird doch länger an der Uhr gedreht?“(Seite 1) vom 28. März

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