Weshalb es in Dasing etwas länger dauerte
Das Auszählen der Stimmen lief unter erschwerten Umständen. So soll die Zusammenarbeit nach Andreas Wiesners Wahlsieg laufen
Dasing Etwas abgegriffen sei die F5-Taste an seiner PC-Tastatur jetzt schon, sagte der neue Bürgermeister Andreas Wiesner von den Freien Wählern am Abend seiner Wahl. Die F5-Taste ist diejenige, die eine Internetseite aktualisiert. Und aktualisieren musste man die Website der Gemeinde Dasing am Sonntagabend sehr oft, denn erst um 20.38 Uhr standen die Wahlergebnisse in Dasing fest. Da nicht klar war, wann die Ergebnisse kommen würden, blieb den Wahlinteressierten nichts anderes übrig, als die Seite immer wieder zu aktualisieren, bis die Ergebnisse dann spät feststanden.
„Das lag daran, dass wir sehr wenige Wahlhelfer zur Verfügung hatten“, sagt Gemeindewahlleiter Stephan Kreppold. Die Zahl der Helfer habe die Gemeinde bewusst klein gehalten, gebe es doch in Zeiten der Coronapandemie genug Ansteckungsgefahr. Jeder hatte laut Kreppold sein eigenes Zimmer zum Auszählen der Stimmen. „So kamen unsere Wahlhelfer nicht persönlich in Kontakt.“Insgesamt habe alles gut geklappt: „Alle Beteiligten waren sehr bemüht, die ungewöhnliche Situation zu meistern.“Denn es waren immerhin 3100 Wahlzettel, die die Wahlhelfer auswerten mussten. Dass es dann doch so lang gedauert hat, habe an Kleinigkeiten gelegen, sagt Kreppold. „Wir haben am Ende zur Sicherheit noch einmal alles durchgezählt. Um etwa 21 Uhr sind wir dann aber heimgegangen.“
Zu dieser Zeit konnte auch Mareike Hartung abschalten. Denn die Bürgermeisterkandidatin der Aktiven Bürger, die es nicht in die Stichwahl geschafft hatte, aktualisierte ebenfalls mehrmals die Website mit den Wahlergebnissen. „Natürlich nicht so oft wie vor zwei Wochen“, sagt die 29-Jährige lachend. Aber interessiert habe sie der Ausgang der Wahl auf jeden Fall, zumal sie mit drei weiteren Aktiven Bürgern im Gemeinderat sitzt. Kurz nach der
Wahl vor zwei Wochen hatte sich Hartung nicht auf einen parteiinternen Favoriten für die Bürgermeisterwahl festlegen wollen. „Das wäre ein Statement gewesen, da wollten wir uns erst einmal besprechen“, hieß es damals.
Besprochen haben sich die Aktiven Bürger nun, zu einem klaren Ergebnis sind sie aber nicht gekommen. „Wir akzeptieren natürlich jeden Bürgermeister“, sagt Hartung.
Einen Favoriten habe es im Vorfeld nicht gegeben.
Dass sich die Parteiprogramme „ihrer“Aktiven Bürger und Wiesners Freier Wähler in Teilen geglichen hätten, räumt Hartung ein: „Klar gibt es Parallelen, wenn man die beiden Programme nebeneinanderlegt. Wir haben teilweise ähnliche Ziele.“Diese gelte es nun auch zu erreichen. „Da ich aus dem raumplanerischen Bereich komme und das Thema Mobilität für uns wie für Herrn Wiesner eine große Rolle spielt, werden wir das in unseren Sitzungen einfordern.“
Projekte gibt es in Dasing viele. So sind Maßnahmen am Feuerwehrhaus, am Schwimmbad sowie am Rathaus geplant. „Sicher kostet das Geld“, sagt Hartung. Aber wir wollen die Fördermittel, von denen es viele gibt, nutzen.“Grundsätzlich freut sich Hartung auf die Zusammenarbeit mit Wiesner. Auch, wenn sie am Sonntag nicht ganz so oft die F5-Taste gedrückt hat.
Parteiprogramme zeigen einige Parallelen