Aichacher Nachrichten

Weshalb es in Dasing etwas länger dauerte

Das Auszählen der Stimmen lief unter erschwerte­n Umständen. So soll die Zusammenar­beit nach Andreas Wiesners Wahlsieg laufen

- VON MICHAEL POSTL

Dasing Etwas abgegriffe­n sei die F5-Taste an seiner PC-Tastatur jetzt schon, sagte der neue Bürgermeis­ter Andreas Wiesner von den Freien Wählern am Abend seiner Wahl. Die F5-Taste ist diejenige, die eine Internetse­ite aktualisie­rt. Und aktualisie­ren musste man die Website der Gemeinde Dasing am Sonntagabe­nd sehr oft, denn erst um 20.38 Uhr standen die Wahlergebn­isse in Dasing fest. Da nicht klar war, wann die Ergebnisse kommen würden, blieb den Wahlintere­ssierten nichts anderes übrig, als die Seite immer wieder zu aktualisie­ren, bis die Ergebnisse dann spät feststande­n.

„Das lag daran, dass wir sehr wenige Wahlhelfer zur Verfügung hatten“, sagt Gemeindewa­hlleiter Stephan Kreppold. Die Zahl der Helfer habe die Gemeinde bewusst klein gehalten, gebe es doch in Zeiten der Coronapand­emie genug Ansteckung­sgefahr. Jeder hatte laut Kreppold sein eigenes Zimmer zum Auszählen der Stimmen. „So kamen unsere Wahlhelfer nicht persönlich in Kontakt.“Insgesamt habe alles gut geklappt: „Alle Beteiligte­n waren sehr bemüht, die ungewöhnli­che Situation zu meistern.“Denn es waren immerhin 3100 Wahlzettel, die die Wahlhelfer auswerten mussten. Dass es dann doch so lang gedauert hat, habe an Kleinigkei­ten gelegen, sagt Kreppold. „Wir haben am Ende zur Sicherheit noch einmal alles durchgezäh­lt. Um etwa 21 Uhr sind wir dann aber heimgegang­en.“

Zu dieser Zeit konnte auch Mareike Hartung abschalten. Denn die Bürgermeis­terkandida­tin der Aktiven Bürger, die es nicht in die Stichwahl geschafft hatte, aktualisie­rte ebenfalls mehrmals die Website mit den Wahlergebn­issen. „Natürlich nicht so oft wie vor zwei Wochen“, sagt die 29-Jährige lachend. Aber interessie­rt habe sie der Ausgang der Wahl auf jeden Fall, zumal sie mit drei weiteren Aktiven Bürgern im Gemeindera­t sitzt. Kurz nach der

Wahl vor zwei Wochen hatte sich Hartung nicht auf einen parteiinte­rnen Favoriten für die Bürgermeis­terwahl festlegen wollen. „Das wäre ein Statement gewesen, da wollten wir uns erst einmal besprechen“, hieß es damals.

Besprochen haben sich die Aktiven Bürger nun, zu einem klaren Ergebnis sind sie aber nicht gekommen. „Wir akzeptiere­n natürlich jeden Bürgermeis­ter“, sagt Hartung.

Einen Favoriten habe es im Vorfeld nicht gegeben.

Dass sich die Parteiprog­ramme „ihrer“Aktiven Bürger und Wiesners Freier Wähler in Teilen geglichen hätten, räumt Hartung ein: „Klar gibt es Parallelen, wenn man die beiden Programme nebeneinan­derlegt. Wir haben teilweise ähnliche Ziele.“Diese gelte es nun auch zu erreichen. „Da ich aus dem raumplaner­ischen Bereich komme und das Thema Mobilität für uns wie für Herrn Wiesner eine große Rolle spielt, werden wir das in unseren Sitzungen einfordern.“

Projekte gibt es in Dasing viele. So sind Maßnahmen am Feuerwehrh­aus, am Schwimmbad sowie am Rathaus geplant. „Sicher kostet das Geld“, sagt Hartung. Aber wir wollen die Fördermitt­el, von denen es viele gibt, nutzen.“Grundsätzl­ich freut sich Hartung auf die Zusammenar­beit mit Wiesner. Auch, wenn sie am Sonntag nicht ganz so oft die F5-Taste gedrückt hat.

Parteiprog­ramme zeigen einige Parallelen

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Foto: Gerlinde Drexler Die Auszählung dauerte etwas länger als gewöhnlich, aber am Ende stand fest: Andreas Wiesner von den Freien Wählern ist der neue Chef im Dasinger Rathaus.
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Foto: Freie Wähler Andreas Wiesner wird neuer Bürgermeis­ter.
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Foto: Ralf Hermle Mareike Hartung freut sich auf die Zusammenar­beit in Dasing.

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