So kann man Mittel zur Desinfektion selber machen
Wir haben es ausprobiert und es funktioniert tatsächlich. Mit ein paar Mittelchen aus einem gut sortierten Putzschrank kann man antivirales Desinfektionsmittel einfach selber machen. Wir kennen das: In der Coronakrise stürmten plötzlich alle die Supermärkte und Apotheken, binnen weniger Tage waren Desinfektionsmittel überall ausverkauft, und selbst Krankenhäuser und Arztpraxen klagten über Knappheit. Was das Virus anbelangt, darauf weisen alle Ärzte, Virologen und Experten hin, reicht gründliches Händewaschen mit Seife. Damit kann man der winzigen Fettschicht, welche die Viren umhüllt, erfolgreich zu Leibe rücken und die Ansteckungskraft rauben. Desinfektionsmittel sind natürlich für Pflegepersonal und Ärzte unverzichtbar. Im Privatleben sind sie in Situationen empfehlenswert, wenn nicht die Möglichkeit besteht, sich die Hände zu waschen.
Dabei gilt: Eine kleine Menge reicht, zwei bis drei Milliliter, das ist so viel wie in drei Gramm Wasser.
Entscheidend ist bei den meisten Desinfektionsmitteln der Alkohol: Über 60 Prozent Alkoholgehalt tötet die Viren ab. Wer aus JagerteeWinterzeiten einen Stroh-Rum im Schrank übrig hat, kann ihn zum Desinfizieren der Hände benutzen, auch wenn man dann wie eine Rumkugel duftet.
Fündig kann man auch beim Blick in den Putzschrank werden. Das beste Mittel ist Isopropanol, ein ziemlich geruchloser Industriealkohol, den Lackierer gern zum Entfetten benutzen. Er enthält meist 99 Prozent Alkohol, ebenso Brennspiritus, den viele zum Fensterputzen benutzen. Am besten man mischt sieben Teile Isopropanol und drei Teile Wasser und gibt noch einen guten Spitzer Glyzerin hinzu, das viele gern ins Weihnachtsbaumwasser geben. Das Glyzerin ist ein alkoholisches Feuchthaltemittel.
Die Lösung kann man in ein kleines Sprühfläschchen geben, wie es sie für das Handgepäck für Flugreisen zum Kaufen gibt. Wer eine Brennpaste für Rechauds zu Hause hat, kann daraus ein Handdesinfektionsgel machen: Auch Brennpaste enthält etwa 98 Prozent Alkoho. Man kann sie mit etwas Wasser und auch Glycerin verdünnen. Für den Duft kann man ein paar Tropfen Duftöl, zum Beispiel Zitrone oder Orange, zugeben. Achtung, alles ist euergefährlich! Sparsam verwenden, da es Oberflächen angreift. Es wirkt gegen Viren, nicht aber gegen alle Bakterien. Michael Pohl