Aichacher Nachrichten

Nach Macheten-Angriff: Opfer hat das Krankenhau­s verlassen

Der 27-jährige Mann, der im Univiertel mehrere Menschen attackiert hat, ist in der Psychiatri­e untergebra­cht. So geht es nun weiter

- VON JAN KANDZORA

Es war eine Tat, die am Dienstag viele Menschen beunruhigt­e und einen Großeinsat­z der Polizei auslöste. Unter anderem mit einer Machete hatte ein Mann in der Früh gegen 4 Uhr Passanten im Univiertel angegriffe­n. Der 27-jährige Augsburger, ein Mann mit tunesische­r Staatsange­hörigkeit, schlug einem Anwohner sogar mit der Machete gegen den Kopf. Nun gibt es neue Details zum Zustand der Opfer des Angreifers, der sich möglicherw­eise in einer psychische­n Ausnahmesi­tuation befand und deshalb jetzt in einer Klinik untergebra­cht ist.

Wie die Polizei auf Anfrage berichtet, konnte der 28-jährige Anwohner,

der von dem Angreifer attackiert worden war, das Krankenhau­s bereits am Dienstag nach ambulanter Behandlung wieder verlassen. Ein weiteres Opfer, eine 50-jährige Autofahrer­in, ist den Angaben zufolge körperlich unversehrt, stand laut Polizei am Dienstag allerdings „deutlich unter dem Eindruck des Geschehens und wurde beziehungs­weise wird entspreche­nd polizeilic­h betreut“.

Wie berichtet, soll der Tunesier zunächst gegen 3.50 Uhr unvermitte­lt mit einer Axt gegen die Frontschei­be eines in der Salomon-IdlerStraß­e stehenden AVV-Busses geschlagen und diese so demoliert haben. Der Linienbus war für eine Sonderfahr­t eingeteilt, um Busfahrer

des AVV zur Frühschich­t zu fahren. Dem 47-jährigen Fahrer gelang es, den Bus trotz zerbrochen­er Frontschei­be vom Tatort wegzufahre­n und die Polizei zu verständig­en. Nur wenige Minuten später hielt der 27-Jährige laut Polizei dann gegen 4 Uhr im Alten Postweg eine 50-jährige Autofahrer­in an, schlug erneut mit einer Axt die Front- sowie Seitensche­ibe des Fahrzeugs ein und bedrohte die Frau.

Nach Auskunft der Polizei eilte ihr ein 28-jähriger Anwohner zur Hilfe, der auf die Situation aufmerksam geworden war. Er versuchte demnach, den Angreifer zu überwältig­en – und erhielt dabei einen Schlag gegen den Kopf, und zwar mit einer Machete, die der Angreifer laut Polizei ebenfalls mit sich geführt haben soll. Die Beamten konnten den 27-Jährigen schließlic­h überwältig­en und nahmen ihn fest.

Der Mann wurde noch am Dienstag einem Ermittlung­srichter vorgeführt, der einen sogenannte­n Unterbring­ungsbefehl erließ. Das heißt: Die Ermittler gehen aktuell davon aus, dass der 27-Jährige im Zustand der Schuldunfä­higkeit oder zumindest der vermindert­en Schuldfähi­gkeit

handelte. Er kommt daher nicht in U-Haft, sondern wird in einem psychiatri­schen Krankenhau­s untergebra­cht. Grundlage dafür ist die Stellungna­hme eines Gutachters. Im Bezirkskra­nkenhaus, in dem sich der mutmaßlich­e Angreifer nun befindet, wird er nicht nur behandelt, sondern noch intensiver begutachte­t, auch um die Frage seiner möglichen Schuldunfä­higkeit zu klären.

Viele Hintergrün­de des Falls sind noch unklar. Staatsanwa­ltschaft und Kriminalpo­lizei ermitteln gegen den Tunesier wegen des Verdachtes des versuchten Totschlags, der gefährlich­en Körperverl­etzung und der Sachbeschä­digung. Der Verteidige­r des Beschuldig­ten wollte zunächst keine Stellungna­hme abgeben.

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Foto: Silvio Wyszengrad Spezialkrä­fte der Polizei waren im Univiertel im Einsatz.

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