Aichacher Nachrichten

Ein Gabenzaun für Obdachlose

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In der Annastraße zieht seit Dienstag das Tor der Annakirche die Blicke auf sich. An dem Gitter hängen nämlich beschrifte­te Zettel und Plastiktüt­en mit Lebensmitt­eln und Hygieneart­ikeln. Dahinter steckt eine besondere Aktion. Das Gittertor in der Fußgängerz­one dient nun in der Coronakris­e als Gabenzaun. Hier können sich bedürftige Menschen an den „Gaben“, die sie benötigen und die ihnen hilfsberei­te Mitbürger an den Zaun gehängt haben, bedienen.

Installier­t hat den Gabenzaun der Arbeitskre­is AK Wohnen Augsburg. Die Idee dahinter ist, dass sich mehrere Gabenzäune in verschiede­nen Vierteln in der Stadt etablieren. Thomas Hegner, Pfarrer von St. Anna, sagt, man habe den Zaun für die Initiative gerne zur Verfügung gestellt. „Das ist eine gute Möglichkei­t für Obdachlose in der dürren Zeit.“Mangelnde Hygiene und Ansteckung­sgefahr seien seines Erachtens dabei kein Problem.

Die Tüten seien so gepackt, dass man sie im Ganzen mitnehmen könne. Zudem seien sie so beschrifte­t, dass man weiß, was drin ist. Der Gabenzaun wird durch eine Gruppe von Freiwillig­en des AK Wohnen betreut. Bürger können selbst Spenden am Zaun anbringen. Laut Initiatore­n würden vor allem Dinge des täglichen Bedarfs benötigt. Wichtig sei, dass die Spendentüt­en für jeweils eine Person gepackt und deutlich beschrifte­t sind. Sogenannte Gabenzäune gibt es in mehreren deutschen Städten. Doch in manchen, wie etwa in München, wurden sie aus hygienisch­en Gründen bereits wieder abgeschaff­t.

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