Steuerbetrug und Bestechung? Razzia bei Kreis-Unternehmen
145 Polizisten und 25 Steuerfahnder durchsuchen Geschäftsräume in ganz Deutschland, auch in Aichach-Friedberg
Aichach-Friedberg Großeinsatz: 145 Polizisten, sieben Staatsanwälte und 25 Steuerfahnder waren am 12. März unterwegs. Rund 30 Objekte wurden in Berlin, Baden-Württemberg, aber auch in der Region Augsburg durchsucht. Insgesamt acht Unternehmer aus der Transportund Logistikbranche sind ins Visier der Ermittler geraten. Auch bei mindestens zwei Geschäftsleuten aus dem Wittelsbacher Land gab es eine Razzia, wie Matthias Nickolai, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Augsburg, auf Anfrage mitteilt.
Grund der Ermittlungen ist der Verdacht der Steuerhinterziehung sowie der Untreue. Hinzu kommt der Vorwurf der Bestechung bzw. der Bestechlichkeit. Auslöser war laut Oberstaatsanwalt Nickolai eine Anzeige eines geschädigten Unternehmers aus dem Landkreis Augsburg Anfang März.
Nachdem die Beamten im Rahmen der Durchsuchungen umfangreiches Beweismaterial sicherstellen konnten, wurde gegen drei Verdächtige ein Haftbefehl aufgerufen. Ein Verdächtiger wurde mittlerweile wieder aus der Haft entlassen. Die finanziellen Dimensionen der Betrügereien konnte Nickolai nicht nennen: „Das fällt unter das Steuergeheimnis.“Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen kann man aber wohl von erheblichen Summen ausgehen.
Der Großteil der acht Beschuldigten kommt aus dem Großraum Augsburg. Neben den beiden Unternehmern aus Aichach-Friedberg sind auch Geschäftsleute aus Stadt und Landkreis Augsburg sowie aus dem Kreis Eichstätt unter den Beschuldigten. Bis erste Ergebnisse vorliegen könne es aber noch dauern. Matthias Nickolai erklärt: „Die Ermittlungen sind sehr umfangreich und deutschlandweit, das dauert seine Zeit, bis alles ausgewertet ist.“