Aichacher Nachrichten

Neues Drama um den Kennedy-Clan

Nach einem Kanu-Unfall gibt es keine Hoffnung mehr für zwei Familienmi­tglieder. Die Geschichte der Kennedys ist voller historisch­er Tragödien

- Jürgen Bätz, dpa

Annapolis Zwei Mitglieder der in den USA legendären, aber immer wieder von tragischen Unglücken heimgesuch­ten Kennedy-Familie gelten nach einem Kanu-Unfall als tot. Die Küstenwach­e stellte eine aufwendige Rettungsmi­ssion am Wochenende nach der Bergung des leeren Kanus ein, bemühte sich aber weiter, die Leichen zu finden. Die Opfer des Unglücks im Bundesstaa­t Maryland sind Maeve Kennedy McKean, 40, eine Enkelin von USSenator Robert F. Kennedy, und ihr acht Jahre alter Sohn Gideon.

Ein Verwandter der Verscholle­nen, der Abgeordnet­e Joe Kennedy III., erklärte am Samstag (Ortszeit) über Twitter: „Unsere Familie hat zwei ihrer am hellsten scheinende­n Lichter verloren.“McKeans Mutter, die frühere Vizegouver­neurin von Maryland, Kathleen Kennedy Townsend, erklärte US-Medien zufolge in einer Stellungna­hme, die Familie danke allen für die Unterstütz­ung und Gebete, „während wir trauern und versuchen, diesen verheerend­en Verlust zu verkraften“.

Die McKeans waren wegen der Corona-Pandemie aus der Hauptstadt Washington zeitweise in ein Haus der Familie an der Chesapeake Bay gereist – einer Bucht, die später in den Atlantik mündet. Die Kinder sollten dort „mehr Raum haben, herumzuren­nen“, schrieb Maeve Kennedy McKeans Mann David in einem Facebook-Post, den ein Familiensp­recher US-Medien gegenüber als authentisc­h bestätigte. Beim Spielen im Garten fiel der Ball am Donnerstag in die Bucht, woraufhin ihn Maeve und ihr Sohn Gideon mit dem Kanu zurückhole­n wollten, erklärte der Vater. Das Wasser am Haus sei normalerwe­ise gut vor Wind geschützt, aber das Kanu, so heißt es, sei offenbar abgetriebe­n worden. Die Küstenwach­e hatte am Freitag unter anderem einen Helikopter, ein Transportf­lugzeug und mehrere Schiffe für die Suche eingesetzt. „Maeve war mein Alles“, schrieb McKean auf Facebook. „Sie war mein bester Freund und meine Seelenverw­andte.“Die siebenjähr­ige Tochter Gabriella sei fassungslo­s und traurig, der zweieinhal­b Jahre alte Toby begreife noch nicht, was den beiden passiert sei, schrieb er. „Es bricht mir das Herz, dass er sie nicht als Mutter und Bruder haben wird.“

Er fügte hinzu: „Als Gabriella und Toby gestern Nacht neben mir schliefen, habe ich ihnen versproche­n, mein Bestes zu tun, ein Elternteil zu sein, wie Maeve es war, und die Person zu sein, die Gideon als Erwachsene­r geworden wäre.“

Der Kennedy-Clan hat über die Jahre etliche tragische Vorfälle gesehen. Zahlreiche Mitglieder der Politiker-Dynastie starben frühzeitig. McKeans Großvater Robert „Bobby“Kennedy (1925 – 1968) fiel während des Vorwahlkam­pfes um die

Beim Spielen fiel der Ball in die Bucht

Und dann war da natürlich der Mord an JFK

Präsidents­chaft 1968 in Los Angeles einem Attentat zum Opfer.

Fünf Jahre zuvor war sein älterer Bruder, der damalige Präsident John F. Kennedy, bei einer Fahrt durch Dallas in Texas ermordet worden. Im Juli 1999 starben der Präsidente­nsohn John F. Kennedy Junior, seine Ehefrau Carolyn Bessette-Kennedy und deren Schwester Lauren Bessette bei einem Flugzeugab­sturz vor der Ostküste der USA. Zuletzt war im vergangene­n August eine andere Enkelin von Robert Kennedy frühzeitig gestorben. Saoirse Kennedy Hill starb infolge einer Überdosis im Alter von 22 Jahren auf dem Familienan­wesen in Hyannis Port im Bundesstaa­t Massachuse­tts.

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Foto: The Washington Times/Zuma, Imago Images Maeve Kennedy McKean (rechts) als 23-Jährige im Jahr 2002 neben ihrer Mutter Kathleen Kennedy Townsend.

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