Für unsere Leser auch in der Krise im Einsatz

Im Journalismus ist kein Tag wie der andere. Oft werden Themen, die man sich vorgenommen hat, durch Entwicklungen überholt. Abends sieht die Zeitung dann ganz anders aus, als man morgens dachte. Das ist es unter anderem, was diesen Beruf so interessant und abwechslungsreich macht.

In den mehr als 20 Jahren, die ich in der Lokalredaktion Augsburg arbeite, gab es immer wieder besondere Situationen. Die, die uns als Redaktion, aber wohl auch Ihnen als Leser noch am lebendigsten in Erinnerung sein dürfte, war die Entschärfung der Weihnachtsbombe 2016. Fast die ganze Redaktion inklusive vieler freier Mitarbeiter arbeitete an jenem Weihnachtsfeiertag, um die Leser rund um die Uhr über alle uns zur Verfügung stehenden Kanäle mit Nachrichten zu versorgen.

Denn das ist es doch, was unsere wichtigste Aufgabe ist: zu informieren, zu unterhalten und dafür zu sorgen, dass Nachrichten schnell, zuverlässig und gut recherchiert zu den Lesern kommen.

Diesen Anspruch haben wir auch jetzt, mitten in einer Krise, die noch keiner vor einigen Wochen überhaupt ahnen konnte. Doch die Bedingungen haben sich verändert: Die Redaktion sitzt nun über die ganze Stadt verstreut im Homeoffice. Um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen, arbeiten wir dezentral und konferieren per Mail und über Telefon. Auch unsere Gesprächspartner und Informanten sind in der Regel nur noch auf diesem Weg erreichbar, was die Recherche nicht einfacher macht.

Dennoch gibt es in diesen Tagen auch gute Nachrichten: Alle meine Redaktionskollegen sind noch gesund und täglich gibt es viele positive Rückmeldungen von Lesern, dass sie die Zeitung noch täglich im Briefkasten haben. Sie ist an manchen Tagen vielleicht etwas dünner – nicht, weil wir nichts zu berichten hätten, sondern weil Geschäfte nicht mehr öffnen dürfen und deshalb weniger Anzeigen schalten. Auch unsere Stadtteilbeilage „AZ vor Ort“haben wir erst einmal in den klassischen Lokalteil integriert. Dennoch können Sie sicher sein, dass wir bei unserer täglichen Arbeit auch jetzt Sie im Blick haben, liebe Leser.

Bleiben Sie gesund – und uns gewogen.