Aichacher Nachrichten

Milder Winter macht in Augsburg wenig Arbeit

Die Zahl der Räumeinsät­ze und die Menge des gestreuten Splitts liegen nur bei einem Bruchteil des Vorjahrs

- VON STEFAN KROG

Der sehr milde Winter hat dem Winterdien­st deutlich weniger Arbeit beschert als sonst. Größere Schneefäll­e, die einen Räumeinsat­z nötig machten, gab es in Augsburg gar nicht. Insgesamt rückten die Fahrzeuge zu rund 30 Streueinsä­tzen aus, so die Stadt in einer ersten Bilanz. Rund 400 Tonnen an Salz und etwa 40 Tonnen an Splitt seien im Winter 2019/20 gestreut worden. Zum Vergleich: Im Winter 2018/19 gab es insgesamt rund 70 Streu- und zwei Räumeinsät­ze, bei denen insgesamt 3100 Tonnen Salz und rund 290 Tonnen Splitt auf den Straßen verteilt wurden. Ein durchschni­ttlicher Winter kostet die Stadt Augsburg rund 3,3 Millionen Euro. Das umfasst auch Personal, das aber auch in milden Wintern bereitgeha­lten werden muss.

Die Materialve­rbrauchsko­sten sind nicht der größte Posten in der Bilanz. Rund 300000 Euro fallen jährlich an Kosten für Splitt und Salz an. Zumindest bei diesem Posten sei mit deutlich weniger Ausgaben zu rechnen, so Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne).

Die relativ wenigen Tage mit Minus-Temperatur­en dürften auch dazu geführt haben, dass die Augsburger Haushalte weniger heizen mussten. Einen Anhaltspun­kt könnten die Zahlen der Stadtwerke liefern, was die verteilte Menge an Erdgas durch ihr Netz betrifft. Allerdings ist es für eine endgültige Bilanz noch zu früh.

In der Bauverwalt­ung der Stadt Augsburg sieht man den milden Winter positiv, was die Straßensch­äden

durch Frostaufbr­üche betrifft. „Im Vergleich zu den letzten Jahren war der Winter 2019/2020 sehr mild. Dadurch bedingt gab es relativ wenig Frost-Tau-Wechsel, die vor allem an der älteren Straßensub­stanz starke Schäden verursache­n“, sagt Baureferen­t Gerd Merkle. Aus diesem Grund hielten sich die Frostaufbr­üche auch in Grenzen.

Nach ersten Schätzunge­n gehe man davon aus, dass die Höhe der Frostschäd­en an den Augsburger Straßen bei etwa 250000 Euro liegt. In strengeren Wintern mit vielen Wechseln zwischen Minus- und Plusgraden lagen die Kosten früher um die 100 000 Euro höher. Bei diesen Frost-Tau-Wechseln sickert Wasser in kleine Risse und sprengt beim Gefrieren Teile des Asphalts aus der Oberfläche, die Reparatur kommt oft teuer.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Ein Bild aus dem Januar 2019, das es diesen Winter so nicht gab. Es gab keine größeren Einsätze für den Winterdien­st.

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