Aichacher Nachrichten

„Friedberge­r Musiksomme­r“ist abgesagt

„Bürger für Friedberg“können Risiko nicht eingehen. Musiker werden nicht allein gelassen

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Friedberg Die Corona-Krise trifft immer stärker das kulturelle Leben in der Region: Nach dem Reggae-Festival in Wulfertsha­usen wird nun auch der „Friedberge­r Musiksomme­r“ein Opfer des Virus.

„Schweren Herzens mussten wir uns zu diesem Schritt entschließ­en“, sagt Gerd Horseling von den „Bürgern für Friedberg“, die seit 2002 die Konzertrei­he ehrenamtli­ch organisier­en. Die 19. Auflage hätte vom 26. bis 30. August mit diesem Mal sogar sechs Konzerten (darunter ein Spezielles für Kinder) stattfinde­n sollen.

Nach Gesprächen mit dem künstleris­chen Leiter Karl-Heinz Steffens sowie mit Thomas Zoller (er arrangiert immer das Jazzkonzer­t) waren sich Martha und Franz Reißner sowie Anita und Gerd Horseling einig, dass es zum derzeitige­n Zeitpunkt keine Alternativ­e gibt: „Wir mussten dies zum jetzigen Zeitpunkt tun, da die Verunsiche­rung über die Zukunft und den Eintritt in einen normalen Alltag nicht abzusehen ist.“

So hätte nach Ostern die heiße Phase der Vorbereitu­ngen begonnen mit Hotelbuchu­ngen, Reisepläne­n, mit Öffentlich­keitsarbei­t und dem Vorverkauf.

„Wir haben auch die Sorge, dass ein Großteil unseres Publikums aufgrund der unsicheren Lage vermutlich zurückhalt­end reagiert hätte“, sagt Gerd Horseling. Selbst wenn sich die Lage bis im Sommer verbessern sollte, werde es dauern, bis die Menschen wieder zu größeren Veranstalt­ungen kommen, vermuten die Organisato­ren. Das wirtschaft­liche Risiko wäre für die ehrenamtli­che Arbeit nicht kalkulierb­ar gewesen.

Den „Bürgern für Friedberg“fällt die Absage umso schwerer, weil weltweit gerade viele Künstler von der Corona-Krise hart betroffen sind und ohne Engagement dastehen.

Deshalb haben die Organisato­ren entschiede­n, die selbststän­digen Musikerinn­en und Musiker nicht allein zu lassen und diese wirtschaft­lich zu unterstütz­en. „Für uns ist das eine unabdingba­re Geste der Solidaritä­t“, sagt Gerd Horseling, „vor allem auch, weil wir zu vielen der Künstler in den Jahren seit 2002 eine freundscha­ftliche Verbindung haben.“

Dabei werden die „Bürger für Friedberg“auch von ihrem Freundeskr­eis unterstütz­t, wie der Vorstand

des rund 260 Mitglieder starken Vereins signalisie­rt hat. Verständni­svoll reagiert haben auf die Absage auch die Sponsoren und Unterstütz­er des „Friedberge­r Musiksomme­rs“, die langjährig­en Partner, die Stadtspark­asse, die Lechwerke und Federal Mogul, aber auch die Stadt und der Landkreis, die Viermetz-Stiftung und der Freistaat Bayern.

 ?? Archivfoto: Ute Krogull ?? Der „Friedberge­r Musiksomme­r“wird 2020 nicht stattfinde­n. Den „Bürgern für Friedberg“fällt die Absage schwer.
Archivfoto: Ute Krogull Der „Friedberge­r Musiksomme­r“wird 2020 nicht stattfinde­n. Den „Bürgern für Friedberg“fällt die Absage schwer.

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