JU schafft es erstmals in den Dasinger Gemeinderat
Die Junge Union ist ab Mai im Gremium vertreten. Wie ihr Vorsitzender Alexander Bayr die Zukunft sieht
Dasing Über 160 Unterschriften hat die Junge Union gesammelt, um unabhängig von der CSU als eigene Partei in den Dasinger Gemeinderat gewählt werden zu können. Gebraucht hätte die ursprünglich als Arbeitskreis der CSU fungierende Jugendorganisation dafür nur 120 von über 4600 Wahlberechtigten in Dasing.
Nun hat die JU mit ihrem Vorsitzenden Alexander Bayr und Michael Blei zwei von 20 Sitzen im Gemeinderat ergattert. Dass die CSU damit aufgrund der Zusammengehörigkeit mehr Einfluss hat, bezweifelt Mareike Hartung, die Bürgermeisterkandidatin der Aktiven Bürger war: muss ja einen Grund haben, warum die JU mit eigener Liste angetreten ist.“Laut Neu-Gemeinderat Bayr ist dieser Grund, „dass wir einen frischen Wind nach Dasing bringen wollten.“Dieser Meinung sind auch CSU-Bürgermeisterkandidat Markus Waschka und das designierte Gemeindeoberhaupt Andreas Wiesner. Die Politiker betonen unisono die Bedeutung der Jugend und wollen die Jugend in Dasing fordern und fördern. Wiesner ergänzt „Wir müssen den Jugendlichen zeigen, dass sich ihr Einsatz sich lohnt. Das hat mit in der Vergangenheit gefehlt.“
Laut Bayr sei die JU eine optimale Plattform für Neueinsteiger in die Politik. „Für die, die zuvor noch nicht politisch aktiv waren, das nun aber sein wollen, sind wir die richtige Wahl“, sagt Bayr. Um sich hochzuarbeiten, sei es für die JU nicht entscheidend, ob man sich in der Politik bereits einen Namen gemacht habe. „Das ist bei anderen Parteien und Gruppierungen anders.“
Dabei ist Bayr selbst überzeugt, dass er auch bei der CSU einen guten Listenplatz bekommen hätte. In anderen Kommunen lassen die älteren Generationen der jüngeren oft kaum Einfluss. In der Wahlliste vorn zu stehen sei demnach nicht der Grund, warum der seit Montag 33-Jährige sich mit der JU von der CSU abspaltete. Grundsätzlich gefällt ihm diese Unabhängigkeit von der Mutterpartei zwar: „Wir müs„Es sen erst unseren Platz finden, aber wir wollen den Gemeinderat in Dasing jung halten und der Jugend eine Stimme geben.“
Grundsätzlich hält Bayr die CSU weder für einen Verbündeten, noch für einen politischen Gegner: „Konflikt ist wichtig, er fördert die Demokratie. Aber wir suchen natürlich den Kontakt.“Auch, um ein Umdenken bei den Jugendlichen der Gemeinde zu bewirken. „Sie müssen sehen, dass Einfluss möglich ist. Und dass wir ihnen die Möglichkeit bieten, ihre Ideen zu verwirklichen.“
Der JU gehört Bayr jedoch nur noch für eine Amtsperiode, also sechs Jahre, an. Denn dort ist ein Höchstalter von 35 Jahren festgelegt. In sechs Jahren ist Bayr bereits 39. „Dann wird es wohl auf eine Karriere in der CSU hinauslaufen“, sagt der Tattenhausener, der jedoch nichts ausschließen mag, denn: „In sechs Jahren kann natürlich viel passieren.“Den zweiten JU-Platz im Gemeinderat hat Michael Blei inne, der ist mit 27 Jahren ein bisschen jünger.
Ob die JU innerhalb des Gemeinderats eine Fraktion bilden will, weiß Bayr noch nicht. „Eine Option ist es schon.“Für den Gemeinderat an sich fände Bayr es am besten, wenn die drei größten Parteien auch den Ersten, Zweiten und Dritten Bürgermeister stellen würden. „Die Freien Wähler, die CSU und die Aktiven Bürger wären die beste Option.“