Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße ist zu
Durch die Corona-Krise fehlt dort derzeit die Stammkundschaft. Eine andere Dependance hat Sebastian Hrabak jedoch für immer geschlossen. Es läuft ein Insolvenzantrag
Die Schwarze Kiste an der Haunstetter Straße ist derzeit geschlossen. Das sonst belebte Areal, das direkt neben der Bahn-Unterführung liegt, wirkt verwaist. Erst Mitte März hatte das Unternehmen Insolvenz angemeldet. Diese betrifft allerdings nur den Standort Mohrenkönig im Antonsviertel. Die anderen beiden Standorte am Hochablass und der Haunstetter Straße sollten ganz normal weiterbetrieben werden, so Inhaber Sebastian Hrabak vor Kurzem im AZ-Gespräch.
Diesen Plan verfolgt der Augsburger nach wie vor. Allerdings hat ihm das Coronavirus am Standort Haunstetter Straße vorläufig einen Strich durch die Rechnung gemacht. „Unsere Hauptzielgruppe sind dort Pendler, Studenten und
Fußballfans. Nur sind die dort derzeit nicht anzutreffen“, sagt Hrabak. Bahnpendler befänden sich im Homeoffice, Studenten der Hochschule besuchten derzeit OnlineVorlesungen und Fußball-Spiele fänden nicht statt. „So bringt das nichts“, betont Sebastian Hrabak.
Am Hochablass sehe das anders aus. Der Kiosk habe geöffnet und finde derzeit auch bei Spaziergängern und Fahrradfahrern Zulauf. „An schönen Tagen haben wir extra einen Mitarbeiter mit Warnweste abgestellt, der darauf achtet, dass die Abstände eingehalten werden“, erzählt der Eigentümer. Das Verweilen sei dort freilich wie bei anderen Gastronomien nicht erlaubt – die Ausflügler würden ihre Getränke und Speisen „to go“mitnehmen und könnten so in diesen Zeiten „etwas Normalität“leben.
An der Haunstetter Straße fehle dafür einfach der Zulauf. „Sobald Gastronomien wieder öffnen dürfen und die Vorgaben gelockert werden, machen wir dort auch wieder auf. Der Standort ist unsere Homebase und uns ist diese Entscheidung nicht leicht gefallen“, sagt der 38-Jährige. Vor über sieben Jahren habe er dort den Caravan, die erste Schwarze Kiste, eröffnet. „Seitdem hatten wir 360 Tage im Jahr geöffnet.“Der Standort wird sehr gut angenommen.
Schuld an den finanziellen Schwierigkeiten, die zu der vorläufigen Insolvenz führten, sei laut Mitteilung des Insolvenzverwalters Georg Stemshorn der Standort Mohrenkönig im Antonsviertel gewesen. Hrabak hatte das Wirtshaus mit Biergarten im Juni 2019 übernommen und viel Geld hineingesteckt. Die Investitionen hätten aus rechtlichen Gründen nicht wie geplant umgesetzt werden können, heißt es. Im Februar schloss Sebastian Hrabak die Stadtteilwirtschaft.
Wann der Gastronom den Caravan in der Haunstetter Straße wieder öffnen wird, kann er heute noch nicht sagen. „Das hängt von vielen Faktoren ab. Dann, wenn wieder Fußballspiele stattfinden, Studenten und Pendler vorbeikommen, wenn der Café-Garten geöffnet werden kann und Veranstaltungen organisiert werden dürfen.“So schnell rechnet er nicht mit einer vollständigen Aufnahme des Betriebs. Es werden voraussichtlich Monate vergehen, bis er an diesem Standort wieder in den Regelbetrieb einsteigen könne. Hrabak sagt aber auch deutlich: „Früher wäre mir natürlich lieber.“