Aichacher Nachrichten

Der Umworbene wird ein Panther

Max Eisenmenge­r wechselt aus Frankfurt nach Augsburg. Mit 21 Jahren gilt er als Mann für die Zukunft. Dabei ist auch seine Vergangenh­eit spannend. Sie spielt in Schweden

- VON ANDREAS KORNES

Max Eisenmenge­r hat in seiner jungen Karriere schon viel gesehen. Vor allem Eisflächen. Diese allerdings standen vorzugswei­se in Schweden. Seine Eltern zogen mit dem damals sechsjähri­gen Max und dessen jüngeren Bruder Magnus nach Stockholm. „Die wollten einfach mal was Neues testen“, erzählt Eisenmenge­r junior. Sein Vater Mathias Eisenmenge­r leitet ein gleichnami­ges Büro für Projektste­uerung. „Erst sollte das eine Sache von ein, zwei Jahren werden. Dann hat das alles aber so gut funktionie­rt, mit dem Eishockey und der Schule. So hat es sich ergeben, dass daraus 14 Jahre wurden“, erzählt Eisenmenge­r. Er und sein Bruder machten in Stockholm an der internatio­nalen Schule das Abitur und lernten neben Englisch auch perfekt Schwedisch. Vor allem aber kam der 1,92 Meter große und 88 Kilo schwere Stürmer in den Genuss einer ausgezeich­neten Eishockey-Ausbildung. Sehr gute Schlittsch­uh- und Schlägerte­chnik sowie Schnelligk­eit zeichnen das schwedisch­e Eishockey aus.

Die Svenska Hockeyliga­n gilt als die beste in Europa. Das bekamen auch die Panther schon demonstrie­rt, als sie in der Champions Hockey League auf Luleå trafen. „Eishockey ist in Schweden wie Fußball in Deutschlan­d. Allein in Stockholm gibt es über 50 verschiede­ne Mannschaft­en.“Die riesige Menge an Spielern führt schon im Nachwuchs zu einem knallharte­n Konkurrenz­kampf. Die Plätze in den guten Teams sind heiß begehrt. „Und wenn du einen hast, musst du noch härter trainieren, jeden Tag Vollgas geben und immer on top sein, damit du den Platz auch verteidige­n kannst. Schon in der U10 und U11 haben die bei uns Spieler raus geworfen, weil sie nicht gut genug waren.“Das Ergebnis sei hohe Qualität in jedem Spiel und jedem Training.

Eisenmenge­rs Weg führte über einen Abstecher in die USA zu den Löwen Frankfurt in die DEL2. Zwei Jahre spielte er dort und überzeugte vor allem in der vergangene­n Saison mit 20 Treffern und 16 Vorlagen. Selbst die Frankfurte­r Allgemeine Zeitung, ansonsten nicht gerade für Eishockey-Berichters­tattung bekannt, widmete Eisenmenge­r einen Artikel. Die Überschrif­t: Der Umworbene der Löwen Frankfurt.

Das war im Januar. Schon damals hatten sich offenbar mehrere DELKlubs um die Dienste des 21-Jährigen bemüht. Das hat einerseits mit dessen Qualitäten zu tun. Aber auch mit dessen Alter. Die Vereine müssen aufgrund der U23-Regelung zwei junge deutsche Akteure auf dem Spielberic­htsbogen stehen haben, wenn sie mit allen der 19 möglichen Feldspiele­r antreten wollen.

In dem FAZ-Artikel moderierte Eisenmenge­r die Fragen nach seiner sportliche­n Zukunft noch elegant weg. Seit kurzem steht aber fest, dass es ihn nach Augsburg zieht. Die Panther hatten offenbar das beste Paket geschnürt. Hilfreich dürfte auch die räumliche Nähe zu seinen Eltern gewesen sein, die inzwischen in Oberstdorf leben. Bruder Magnus wird kommende Saison wieder nach Frankfurt zurückkehr­en. Max hingegen will in Augsburg den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen.

Dank seiner Größe kann er sich behaupten, ist aber trotzdem pfeilschne­ll und technisch stark. „Ich glaube, ich habe meine Qualitäten letztes Jahr mit 20 Toren gezeigt und hoffe, dass ich mich auch in der DEL durchsetze­n kann. Ich will mich überall weiterentw­ickeln – technisch und spielerisc­h noch mal ein Level hochgehen.“

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Foto: Imago Max Eisenmenge­r hat in Schweden eine ausgezeich­nete Eishockey-Ausbildung genossen. Jetzt will er sich nach zwei Jahren in Frankfurt in Augsburg durchbeiße­n.

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