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Inspektion So oft sollten Hausbesitz­er ihr Dach kontrollie­ren

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Schnee, Sturmböen, Regen – das Wetter kann Spuren am Haus hinterlass­en. Nicht zuletzt am Dach. Vermeintli­ch kleine Schäden können mit der Zeit größere Probleme verursache­n. Ohne eine Reparatur besteht etwa das Risiko, dass nach heftigem Wind Dachziegel verrutsche­n und so Tauwasser, Regen und Schmutz ins Innere des Hauses dringen. Zudem sind lose Dachziegel eine Gefahr für die Allgemeinh­eit, schließlic­h können sie hinabstürz­en und Menschen vor dem Haus verletzen. Dann kann es für Immobilien­besitzer teuer werden. Daher lohnt sich die regelmäßig­e Überprüfun­g des Dachs durch Profis. Ein Überblick dazu:

● Wie oft sollten Hausbesitz­er das Dach überprüfen?

Mindestens einmal jährlich, lautet der gängige Tipp. Ratsam ist es außerdem nach Sturm, Hagel oder einem schweren Gewitter, erklärt Josef Rühle vom Zentralver­band des Deutschen Dachdecker­handwerks. Das hat seine Gründe: „Bei Sturmschäd­en müssen Hauseigent­ümer nachweisen, dass ein Fachbetrie­b regelmäßig das Dach überprüft hat, sonst können sie haftbar gemacht werden“, sagt Marc Ellinger, Berater im Verband Privater Bauherren (VPB).

● Kann man das selber machen, oder müssen Profis ran?

Einmal jährlich den Handwerker bestellen, das muss keiner. Bei der Suche nach möglichen Schäden kann man sich erst mal selbst behelfen – mit guten Fotos einer Digitalkam­era, die man am Computer-Bildschirm in Vergrößeru­ng betrachtet.

Vergleiche mit vorherigen Aufnahmen liefern Hinweise, ob die Dachdeckun­g Schäden oder Veränderun­gen aufweist. „Bei steilen geneigten Dächern reichen Fotos von unten“, erklärt Ellinger. Schwach geneigte Dächer sind indes je nach Gebäudehöh­e von unten nicht ausreichen­d einsehbar, bei Flachdäche­rn ist dies in der Regel gar nicht möglich. „Womöglich können Hausbesitz­er dann Aufnahmen von den Dachgescho­ssen benachbart­er Gebäude machen“, rät Ellinger. Alternativ geht das mit einer Drohne.

● Gibt es Arbeiten, die Hausbesitz­er am Dach selbst erledigen können?

Laien fehlt in aller Regel das Fachwissen, um Arbeiten akkurat ausführen zu können – das Dach muss schließlic­h hundertpro­zentig dicht sein. „Auch sollten Nicht-Fachleute die Gefahr nicht unterschät­zen, vom Dach abzustürze­n“, betont Ellinger. Daher sollten Hausbesitz­er solche Reparature­n generell Fachleuten überlassen.

Was aber jeder selbst tun kann: Regelmäßig die Regenrinne am Dach reinigen. Denn Laub kann sie verstopfen. Dann muss sich das Wasser andere Wege suchen und dringt womöglich ins Haus ein.

● Wie teuer ist im Schnitt eine Dachwartun­g?

„Die Frage ist so nicht zu beantworte­n, da der Wartungsve­rtrag individuel­l mit dem Kunden vereinbart wird“, sagt Rühle vom Dachdecker­Verband. Ebenso stellt der zu erwartende Aufwand – abhängig vom Alter und damit vom Zustand der Dachdeckun­g oder der Dachabdich­tung – eine individuel­l zu kalkuliere­nde Größe dar.

● Sollte man bei der Gelegenhei­t Dachziegel vorsorglic­h erneuern lassen – oder erst, wenn sie beschädigt sind?

Vorausgese­tzt, die Dachziegel sind unbeschädi­gt, ist ihre Erneuerung nach ein paar Jahren nicht nötig. „Dachziegel haben eine lange Lebensdaue­r“,

sagt Rühle. Die übliche Nutzungsda­uer liegt im Schnitt bei 50 Jahren.

● Was gilt bei Solaranlag­en auf dem Dach?

Nach einem Sturm oder einem schweren Gewitter empfiehlt sich ebenfalls ein Check. Auch hier kann man erst mal wieder selbst Bilder mit der Digitalkam­era machen. Sollte es für die Sichtprüfu­ng nötig sein, das Dach zu betreten, sollte unbedingt ein Fachbetrie­b beauftragt werden. „Denn beim Betreten des Dachs besteht die Gefahr, die Anlage schwer zu beschädige­n“, warnt

Carsten Körnig vom Bundesverb­and Solarwirts­chaft. Bei Photovolta­ikanlagen klärt der Blick auf den Einspeisez­ähler, den Wechselric­hter oder bei moderneren Solarstrom­anlagen das Aufrufen des Online-Monitoring­s, ob die Photovolta­ikanlage in erwartetem Maße Strom produziert. „Fällt der Ertrag deutlich ab, können Verschmutz­ungen der Module oder Schäden an Komponente­n die Ursache sein“, erklärt Körnig. In diesen Fällen sollten Betreiber einen Fachmann zurate ziehen. Das gilt auch dann, wenn die Kollektore­n optisch verändert oder grob beschmutzt sind.

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Foto: Sven Hoppe, tmn Hausbesitz­er sollten das Dach prüfen – denn Stürme oder Gewitter können größere Schäden verursache­n.
 ?? Foto: Kai Remmers, tmn ?? Damit das Wasser vom Dach nicht ins Haus dringt, sollten die Dachrinnen auch regelmäßig vom Laub befreit werden.
Foto: Kai Remmers, tmn Damit das Wasser vom Dach nicht ins Haus dringt, sollten die Dachrinnen auch regelmäßig vom Laub befreit werden.

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