Kreative Tafeln
In Zeiten von Corona verändert sich auch die Hilfe für Bedürftige
Bayreuth Mit Lebensmittelpaketen, Essenslieferungen und Einkaufsgutscheinen versuchen die Tafeln in Bayern, Bedürftige in der CoronaKrise zu unterstützen. Von den rund 160 bayerischen Tafeln seien momentan 78 geschlossen, sagte Peter Zilles, Vorstandsvorsitzender des Landesverbandes der Tafel Bayern. Doch etwa die Hälfte versorge die Bedürftigen weiter aus der Ferne.
Ein großes Problem der Tafeln in ganz Bayern ist, dass die meisten Mitarbeiter Senioren seien und damit zur Corona-Risikogruppe gehörten. Und so entwickeln sich quer durch den Freistaat unterschiedliche Sicherheitsmaßnahmen und Alternativen zur „normalen“Tafel. In Fürth gibt es seit Dienstag die Initiative „Fürther sind solidarisch“, bei der die Mitarbeiter mit Masken und Handschuhen hinter einer Plexiglasscheibe sitzen, die mit Lebensmittel bepackten Tüten dürfen sich die Bedürftigen dann einzeln mitnehmen. Das Diakonische Werk Kronach-Ludwigsstadt/Michelau verteilt derweil nach eigenen Angaben Gutscheine im Wert von zehn Euro, die Bedürftige bei Geschäften vor Ort einlösen könnten. In anderen Städten haben sich sogenannte Gabenzäune etabliert, an die Menschen Plastiktüten mit haltbaren Lebensmitteln oder warmer Kleidung für Obdachlose hängen. In einigen Städten ist diese Praxis inzwischen jedoch verboten – unter anderem aus hygienischen Gründen. Auch in München gibt es nach Bedenken der Wohnungslosenhilfe keine Gabenzäune mehr. Dafür betreiben Caritas, Diakonie, Bahnhofsmission und die Stadt zwei Foodtrucks, an denen täglich rund 500 Suppen verteilt werden.