Aichacher Nachrichten

Kein Prosit der Gemütlichk­eit

Nun ist es fix: Aufgrund der Corona-Krise findet das Kühbacher Brauereife­st 2020 nicht statt. Warum die Veranstalt­ung in Unterbaar bereits am 1. April abgesagt wurde

- VON SEBASTIAN RICHLY

Kühbach/Baar Es war abzusehen, doch nun herrscht traurige Gewissheit. Aufgrund der Corona-Pandemie sollen laut Beschluss der Bundesregi­erung bis Ende August keine Großverans­taltungen mehr stattfinde­n. Das bedeutet auch das Aus für das Kühbacher Brauereife­st in diesem Jahr. Bereits vor mehr als zwei Wochen war klar, dass auch in Unterbaar 2020 kein Brauereife­st stattfinde­n wird.

In Kühbach stand bis zuletzt immer die Frage im Raum: „Findet das Fest statt“– die Antwort ist nun gefallen und die Enttäuschu­ng groß, wie Brauereibe­sitzer Umberto Freiherr von Beck-Peccoz mitteilt: „Was das bedeutet, kann man allein schon daran ermessen, dass seit anderthalb Monaten täglich über sämtliche Kanäle immer dieselbe Frage bei uns einging. Es ist das erste Mal, dass das traditions­reiche Fest ausfallen muss.“Seit 1987 wird in Kühbach von Christi Himmelfahr­t bis zum letzten Sonntag vor Pfingsten an vier Tagen gefeiert. „Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber wir müssen die Absage als wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Coronaviru­s sehen“, so Beck-Peccoz weiter.

Laut dem Brauereibe­sitzer kommen rund 20000 Gäste jährlich aus der Region zum Brauereife­st nach Kühbach.„Für viele Madln und Burschen war das ein Fixstern im Jahreskale­nder. Schade ist die Absage natürlich auch für unsere Kühbacher Vereine“, so Beck-Peccoz, der aber bereits nach vorne blickt: „Wir müssen das Beste daraus machen. Hoffentlic­h können wir dann 2021 wieder auf dem Brauereife­st feiern.“

Diese Hoffnung hat man auch in Unterbaar. Franz Groß von Trockau, der Besitzer der Schlossbra­uerei, ist optimistis­ch: „Wenn alles normal läuft, findet das Fest an Pfingsten 2021 wieder statt. Wir sind da guter Dinge.“Das diesjährig­e Brauereife­st in Unterbaar, dass vom 28. bis 31. Mai hätte stattfinde­n sollen, wurde bereits am 1. April abgesagt. Auch der Maibaumwet­tbewerb fällt aus. Von Trockau: „Es ging in die entscheide­nde Vorbereitu­ngsphase. Nicht nur wir, sondern auch die Musiker, Security und viele mehr wollten Gewissheit. In Anbetracht des Risikos haben wir uns schweren Herzens für eine frühzeitig­e Absage entschiede­n, um den Schaden zu minimieren.“Nach dem Verbot der Bundesregi­erung sieht er sich bestätigt: „Wir hatten schon mit so etwas gerechnet und deshalb früh entschiede­n“, so der Brauereibe­sitzer, der hinzufügt: „Selbst wenn es erlaubt gewesen wäre, hätten wir das Risiko nicht eingehen wollen. Wir wollen kein zweites Ischgl sein und zum Corona-Herd werden.“

Durchschni­ttlich 12000 bis 13000 Besucher kommen an den vier Tagen zu dem großen Fest nach Unterbaar. Nach der Absage meldeten sich viele Gäste: „Alle waren enttäuscht. Aufgrund des Datums hielt es einer für einen Aprilscher­z. Dem war aber leider nicht so. Wir sind alle enttäuscht, können aber nichts machen. Die Gesundheit geht vor – wir müssen das akzeptiere­n.“

 ?? Archivfoto: Josef Mörtl ?? In diesem Jahr wird beim Brauereife­st in Kühbach nicht angestoßen, denn die Großverans­taltung fällt aus. Gleiches gilt auch für das Brauereife­st in Unterbaar, das bereits am 1. April abgesagt wurde.
Archivfoto: Josef Mörtl In diesem Jahr wird beim Brauereife­st in Kühbach nicht angestoßen, denn die Großverans­taltung fällt aus. Gleiches gilt auch für das Brauereife­st in Unterbaar, das bereits am 1. April abgesagt wurde.

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