Aichacher Nachrichten

Aus der HSA soll die Bischof-Ulrich-Realschule werden

Bildung Das Schulwerk der Diözese arbeitet im Eiltempo an der Übernahme. Am Mittwoch gibt es schon einen Infoabend

- VON MIRIAM ZISSLER

Die Faltblätte­r für die neue Realschule des katholisch­en Schulwerks der Diözese Augsburg sind schon gedruckt. „Auf geht’s an der Bischof-Ulrich-Realschule“steht darauf. Am Montag, 18. Mai, beginnt dafür die Einschreib­ung. Innerhalb weniger Tage hat Peter Kosak, Direktor des Schulwerks, die Unterlagen für die Übernahme der privaten Realschule der Hermann-SchmidAkad­emie (HSA) und den Kauf des Schulgebäu­des an der Bürgermeis­ter-Ackermann-Straße gesammelt und per Kurier am Freitag im Kultusmini­sterium eingereich­t.

Es gebe noch kleine Unsicherhe­iten, so Kosak. „Es fehlen noch Zustimmung­en von Gremien der Diözese. Und es fehlt noch die Unterschri­ft unter dem Kaufvertra­g.“Der Notartermi­n habe innerhalb von einer Woche nicht realisiert werden können, sagt Kosak. Dafür habe er aber eine Willenserk­lärung der Familie Schmid, die die Akademie ans Schulwerk verkaufen will.

Kosak: „Das Kultusmini­sterium hat signalisie­rt, dass die Willensbek­undung zunächst ausreicht, um unseren Antrag anzunehmen. Der Notartermi­n ist bereits kommenden Mittwoch.“Alle anderen Vorgaben konnten in Windeseile abgearbeit­et werden: Neben der Übernahmev­ereinbarun­g zwischen altem und neuem Träger mussten auch Arbeitsver­träge mit dem künftigen Lehrperson­al vorgelegt werden. Am Mittwoch hatte sich das Schulwerk bei einer Versammlun­g den Lehrern der HSA-Realschule vorgestell­t. Dort habe Peter Kosak „so richtig Lust“darauf bekommen, die Schule zu übernehmen. „Es herrschte gute Stimmung. Alle sind motiviert.“Die Lehrer sehen das offensicht­lich genauso: Alle wollen laut Kosak übernommen werden und damit den zurücklieg­enden Wochen voller Ungewisshe­it ein Ende setzen.

Nachdem die Familie Schmid im März verkündete, den Betrieb der HSA einstellen zu wollen, stiegen die Eltern samt einem potenziell­en Investor in die Verhandlun­gen ein.

Sie wollten eine Zerschlagu­ng der Privatschu­le verhindern, zu der bislang auch mehrere Fach- und Berufsschu­len gehören. Doch die Zeit reichte der Initiative nicht, alle Formalität­en auf den Weg zu bringen – deshalb brachen sie Ende April die Verhandlun­gen ab.

Dann warf das Schulwerk seinen Hut in den Ring. Für den Träger war es nun ein Wettlauf gegen die Zeit, denn das Ministeriu­m hatte von Beginn an die Frist auf Freitag, 8. Mai gelegt. Schließlic­h müsse auch das neue Schuljahr geplant werden – hätte sich kein anderer privater Träger gefunden, wäre der Freistaat in die Bresche gesprungen, hätte die Schule übernommen und die Stadt hätte das Gebäude gekauft. Nun kommt es anders.

Das Schulwerk verhandelt­e im Eiltempo. Von Anfang an machten sie klar, dass sie die Berufsfach­schulen sowie die Wirtschaft­s- und Technikers­chule der Akademie nicht weiterführ­en. „Wir wollen den Realschüle­rn Kontinuitä­t bieten. Für sie wird sich nichts ändern.

Sie werden dieselben Unterricht­sbedingung­en vorfinden“, verspricht Kosak. Das sei auch eine Grundvorau­ssetzung von Familie Schmid gewesen, betont Thomas Klöckner von der Firma Lecon, der im Auftrag der Eigentümer die Verhandlun­gen führt. Zug um Zug will das Schulwerk dort das Profil eines christlich­en Trägers aufbauen. Kosak: „Unser neu ernannter Bischof Bertram Meier sieht in der Übernahme der Schule eine große Chance für die Kirche in Augsburg, weil eine Schule auch ein Kirchort sein kann.“Er verstehe das Engagement im Bildungswe­sen als Aufgabe. Neben der Realschule will das Schulwerk im Gebäude auch eine zweizügige private Grundschul­e einrichten, die Schüler aus dem ganzen Stadtgebie­t aufnehmen kann. Sie soll zum Schuljahr 2021/22 starten.

Nun gehe es Schlag auf Schlag. Wenn nach dem Notartermi­n am Mittwoch der Kaufvertra­g unterschri­eben ist, findet am Abend bereits ein Online-Informatio­nsabend statt. „Ich bin guter Dinge. Familie Schmid zeigt sich extrem kooperativ“, sagt Kosak. Das bestätigt Thomas Klöckner: „Alle arbeiten unter Hochdruck und sind sehr lösungsori­entiert.“Christoph Kunz, der sich wie viele andere in den vergangene­n Wochen in einer Elterninit­iative engagiert hat, freut sich über die „optimale Lösung“. „Die Eltern sind megaglückl­ich. Es ist auch ein Riesenerfo­lg für uns“, sagt er. Sie standen im engen Austausch mit dem Schulwerk. „Wir verteilen jetzt auch dessen Flyer“, sagt Kunz.

● Davon wieder genesen:

● Gesamtzahl Todesfälle 343

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Schulwerk der Diözese kauft das Gebäude der HSA.

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