Aichachs Stadtrat stellt die Weichen
Die Wahl des Dritten Bürgermeisters war in Aichach auch diesmal spannender als die des Zweiten. Die SPD entschied mit ihrer Kandidatin Brigitte Neumaier die geheime Wahl für sich, wohl auch mit den (meisten) Stimmen der CSU. Dass mit ihr wieder eine Frau im Bürgermeistertrio vertreten ist, ist ein Pluspunkt, aber nicht das Hauptargument für sie. Neumaier verfügt zweifellos über die nötige Kompetenz. An Kompetenz mangelt es auch dem unterlegenen Marc Sturm (FWG) nicht. Es ist aber übertrieben, wie Sturm aus Neumaiers Wahl eine „Richtungsentscheidung“für eine „Große Koalition“aus CSU und SPD und gegen ein Miteinander abzuleiten.
Auch wenn die FWG knapp an einem sechsten Mandat vorbeigeschrammt und die SPD auf sechs geschrumpft ist, ist diese immer noch die zweitstärkste Fraktion. Ein Stellvertreterposten für die FWG hätte dennoch sicher zu einer besseren Atmosphäre im Rat beigetragen. Im Kreis hat Landrat Klaus Metzger mit der Erhöhung der Zahl seiner Stellvertreter vorgemacht, wie man den Großteil des Gremiums zufriedenstellen und einbinden kann. In Aichach wurde über einen weiteren Stellvertreter zumindest öffentlich nicht diskutiert. Freiwillig verzichten wollte die SPD nicht. Mit der Wahl ihres Kandidaten hat es die FWG den anderen zudem leicht gemacht. Dass Sturm nach seinem Wechsel von der CSU für große Teile dieser Fraktion nicht wählbar ist, dürfte ihr wohl bewusst gewesen sein.