Aichacher Nachrichten

Messen feiern mit Maskenzwan­g

Kirchen Die Pfarreien dürfen wieder zu Gottesdien­sten einladen. Sie werden ganz anders aussehen als vor Corona. Trotzdem sind die Pfarrer in der Region froh, dass das möglich ist

- VON GERLINDE DREXLER

Aichach-Friedberg Die Anzahl der erlaubten Gottesdien­stbesucher orientiert sich an den örtlichen Gegebenhei­ten, Abstandsfl­ächen sind markiert worden und die Gläubigen müssen Mundschutz tragen. Trotzdem freuen sich die Pfarrer, dass nach mehreren Wochen Pause endlich wieder Gottesdien­ste in den Kirchen stattfinde­n. Die Umsetzung der Auflagen stellt die Pfarreien jedoch vor Herausford­erungen. Manche warten deshalb lieber noch ab.

Fürs Erste werden die Gottesdien­ste in der Pfarreieng­emeinschaf­t Affing nur in der Kirche in Affing stattfinde­n. Zum einen, weil es ein gewisser Aufwand sei, alles entspreche­nd des Schutzkonz­eptes herzuricht­en, sagt Pfarrer Max Bauer. „Bis sich alles eingespiel­t hat und um es zu testen“, finden deshalb nur in einer Kirche Gottesdien­ste statt. Damit soll auch das Stammperso­nal, wie Mesner oder Lektor, so gering wie möglich gehalten werden.

Bauer sagt: „Die Gottesdien­ste finden in der Affinger Kirche statt, aber die Intentione­n sind für die einzelnen Pfarreien.“Das bedeutet: Es wird eine Messe für persönlich­e Gebetsanli­egen, wie das Beten für Verstorben­e zum Beispiel von Haunswies oder Gebenhofen, abgehalten.

Zahl der Gläubigen, die am Gottesdien­st teilnehmen können, ist auf 28 begrenzt. „Wir probieren es ohne Anmeldung“, berichtet der Pfarrer. Eine Ausnahme ist: „Wer eine Intention angegeben hat, darf zehn Personen benennen, die garantiert einen Platz bekommen.“

Ein Begrüßungs­team empfängt die Besucher und achtet darauf, dass die Teilnehmer­zahl eingehalte­n wird. Und was passiert, wenn doch mehr kommen? Pfarrer Bauer antwortet: „So leid es mir tut, aber die müssen wir abweisen.“Sollten das mehrere sein, dann will er über ein Anmeldesys­tem nachdenken.

Bauer erzählt, dass er aus seiner Pfarrei zweierlei Rückmeldun­gen bekommt: „Die einen trauen sich noch nicht, in die Kirche zu gehen, die anderen können es kaum erwarten.“Vielen sei auch die Maske zuwider, die in der Kirche getragen werden müsse. „Das ist so ein unwirklich­es Gefühl.“Am Anfang der Messfeier will Bauer deshalb dazu auffordern, dass jeder einem anderen zuwinken soll. „Das ist doch eine ganz andere Art des Feierns.“

Wer hingegen in der Pfarreieng­emeinschaf­t Kühbach den Gottesdien­st mitfeiern möchte, muss sich im Pfarrbüro anmelden. Nach einer Besprechun­g mit seinen Mitarbeite­rn, Vertretern des Pastoralra­ts und dem Kirchenpfl­eger habe man entschiede­n, in den Kirchen in Kühbach und Unterbernb­ach Gottesdien­ste abzuhalten, sagt Pfarrer Paul Mahl. Ähnlich ist es auch in Pöttmes. Dort werden in der Pfarreieng­emeinschaf­t nur in den beiden größten Kirchen in Pöttmes und Gundelsdor­f Gottesdien­ste gefeiert. Anmeldunge­n sind hier nicht nötig.

In Kühbach werden Ordner darauf achten, dass die auf rund 40 BeDie sucher begrenzte Anzahl eingehalte­n wird. In Unterbernb­ach können etwa 20 Gläubige den Gottesdien­st in der Kirche mitfeiern. Weil es in dem Ortsteil nur einen Ausgang gibt, würden die Ordner darauf achten, die Kirche von vorne zu besetzen und die Besucher von hinten wieder raus zulassen, sagt Mahl. Er findet es erfreulich, „dass wir wieder in die Kirche können“. Es sei kein Zustand, wenn die Gemeinde fehlt. Während der vergangene­n Wochen hatte er zusammen mit den Schwestern im Pfarrhaus die Messe gefeiert. Für die Besucher gilt auch in Kühbach die Maskenpfli­cht. Pfarrer Mahl geht davon aus, dass er keinen Mundschutz tragen muss. „Ich bin am Altar für mich alleine.“Die Kommunion wird vorerst nicht ausgeteilt. Hier müsste ein Mundschutz getragen werden.

In der evangelisc­hen Gemeinde Ludwigsmoo­s (Landkreis NeuburgSch­robenhause­n), zu der auch Pöttmes gehört, wird voraussich­tlich erst an Pfingsten der erste Gottesdien­st gefeiert. Die Hygienevor­schriften seien zu streng, sagt Pfarrerin Cornelia Dölfel. „Wir warten ab, bis sich die Vorschrift­en lockern.“Kopien ihrer Predigten können die Gläubigen jeden Sonntag in der Kirche in Ludwigsmoo­s abholen. »

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Fotos: Gerlinde Drexler Seit dieser Woche dürfen unter strengen Auflagen wieder Gottesdien­ste in den Kirchen gefeiert werden. Die Besucher müssen, wie hier in der Stadtpfarr­kirche Aichach, Abstand halten und Mundschutz tragen.
 ??  ?? Hinweissch­ilder an den Kirchen, hier bei der Stadtpfarr­kirche Aichach, informiere­n die Besucher, was sie beim Besuch eines Gottesdien­stes beachten müssen.
Hinweissch­ilder an den Kirchen, hier bei der Stadtpfarr­kirche Aichach, informiere­n die Besucher, was sie beim Besuch eines Gottesdien­stes beachten müssen.

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