Messen feiern mit Maskenzwang
Kirchen Die Pfarreien dürfen wieder zu Gottesdiensten einladen. Sie werden ganz anders aussehen als vor Corona. Trotzdem sind die Pfarrer in der Region froh, dass das möglich ist
Aichach-Friedberg Die Anzahl der erlaubten Gottesdienstbesucher orientiert sich an den örtlichen Gegebenheiten, Abstandsflächen sind markiert worden und die Gläubigen müssen Mundschutz tragen. Trotzdem freuen sich die Pfarrer, dass nach mehreren Wochen Pause endlich wieder Gottesdienste in den Kirchen stattfinden. Die Umsetzung der Auflagen stellt die Pfarreien jedoch vor Herausforderungen. Manche warten deshalb lieber noch ab.
Fürs Erste werden die Gottesdienste in der Pfarreiengemeinschaft Affing nur in der Kirche in Affing stattfinden. Zum einen, weil es ein gewisser Aufwand sei, alles entsprechend des Schutzkonzeptes herzurichten, sagt Pfarrer Max Bauer. „Bis sich alles eingespielt hat und um es zu testen“, finden deshalb nur in einer Kirche Gottesdienste statt. Damit soll auch das Stammpersonal, wie Mesner oder Lektor, so gering wie möglich gehalten werden.
Bauer sagt: „Die Gottesdienste finden in der Affinger Kirche statt, aber die Intentionen sind für die einzelnen Pfarreien.“Das bedeutet: Es wird eine Messe für persönliche Gebetsanliegen, wie das Beten für Verstorbene zum Beispiel von Haunswies oder Gebenhofen, abgehalten.
Zahl der Gläubigen, die am Gottesdienst teilnehmen können, ist auf 28 begrenzt. „Wir probieren es ohne Anmeldung“, berichtet der Pfarrer. Eine Ausnahme ist: „Wer eine Intention angegeben hat, darf zehn Personen benennen, die garantiert einen Platz bekommen.“
Ein Begrüßungsteam empfängt die Besucher und achtet darauf, dass die Teilnehmerzahl eingehalten wird. Und was passiert, wenn doch mehr kommen? Pfarrer Bauer antwortet: „So leid es mir tut, aber die müssen wir abweisen.“Sollten das mehrere sein, dann will er über ein Anmeldesystem nachdenken.
Bauer erzählt, dass er aus seiner Pfarrei zweierlei Rückmeldungen bekommt: „Die einen trauen sich noch nicht, in die Kirche zu gehen, die anderen können es kaum erwarten.“Vielen sei auch die Maske zuwider, die in der Kirche getragen werden müsse. „Das ist so ein unwirkliches Gefühl.“Am Anfang der Messfeier will Bauer deshalb dazu auffordern, dass jeder einem anderen zuwinken soll. „Das ist doch eine ganz andere Art des Feierns.“
Wer hingegen in der Pfarreiengemeinschaft Kühbach den Gottesdienst mitfeiern möchte, muss sich im Pfarrbüro anmelden. Nach einer Besprechung mit seinen Mitarbeitern, Vertretern des Pastoralrats und dem Kirchenpfleger habe man entschieden, in den Kirchen in Kühbach und Unterbernbach Gottesdienste abzuhalten, sagt Pfarrer Paul Mahl. Ähnlich ist es auch in Pöttmes. Dort werden in der Pfarreiengemeinschaft nur in den beiden größten Kirchen in Pöttmes und Gundelsdorf Gottesdienste gefeiert. Anmeldungen sind hier nicht nötig.
In Kühbach werden Ordner darauf achten, dass die auf rund 40 BeDie sucher begrenzte Anzahl eingehalten wird. In Unterbernbach können etwa 20 Gläubige den Gottesdienst in der Kirche mitfeiern. Weil es in dem Ortsteil nur einen Ausgang gibt, würden die Ordner darauf achten, die Kirche von vorne zu besetzen und die Besucher von hinten wieder raus zulassen, sagt Mahl. Er findet es erfreulich, „dass wir wieder in die Kirche können“. Es sei kein Zustand, wenn die Gemeinde fehlt. Während der vergangenen Wochen hatte er zusammen mit den Schwestern im Pfarrhaus die Messe gefeiert. Für die Besucher gilt auch in Kühbach die Maskenpflicht. Pfarrer Mahl geht davon aus, dass er keinen Mundschutz tragen muss. „Ich bin am Altar für mich alleine.“Die Kommunion wird vorerst nicht ausgeteilt. Hier müsste ein Mundschutz getragen werden.
In der evangelischen Gemeinde Ludwigsmoos (Landkreis NeuburgSchrobenhausen), zu der auch Pöttmes gehört, wird voraussichtlich erst an Pfingsten der erste Gottesdienst gefeiert. Die Hygienevorschriften seien zu streng, sagt Pfarrerin Cornelia Dölfel. „Wir warten ab, bis sich die Vorschriften lockern.“Kopien ihrer Predigten können die Gläubigen jeden Sonntag in der Kirche in Ludwigsmoos abholen. »