Boxerin des Jahres kommt aus Augsburg
Ehrung Die Trophäe bekam Tina Rupprecht zwar nur per Post, die Freude ist trotzdem groß
Weltmeisterin ist Tina Rupprecht schon länger. Seit kurzem ist die Augsburgerin aber auch Deutschlands Boxerin des Jahres. In Zeiten einer weltweiten Pandemie fiel die dazugehörige Ehrung jedoch aus. Die Nachricht von der Ehrung erreichte Rupprecht per Telefon, die Trophäe kam ein paar Tage später mit der Post. Gewählt hatten die Boxerin, den Boxer und den Newcomer des
Jahres die Fachredakteure von boxen1.com. Neben Rupprecht wurden Dominic Bösel und Peter Kadiru (Newcomer) ausgezeichnet.
„Die Augsburgerin verfügt über eine sehr gute Boxschule, macht stets den Druck im Ring und trägt nicht grundlos – und als einzige Deutsche überhaupt – den grüngoldenen Weltmeistergürtel um ihre Hüften. Die 1,53 Meter große Rupprecht ist seit ihrem Wechsel ins Profilager in elf Kämpfen ungeschlagen. Im letzten Jahr verteidigte sie ihren WM-Titel des WBC im Minimumgewicht zweimal erfolgreich und blieb damit einzige Weltmeisterin
Deutschlands“, schreibt das Online-Portal zur Begründung seiner Entscheidung.
Rupprecht selbst freut die Auszeichnung, „vor allem weil Experten gewählt haben, die sich mit unserem Sport auskennen“. Wann sie allerdings wieder in den Ring steigen kann, um ihren WM-Gürtel zu verteidigen, ist derzeit noch völlig offen. „Es ist nicht absehbar, wann es wieder einen Kampf geben wird“, sagt die 27-Jährige, die neben ihrer Box-Karriere auch als Realschullehrerin arbeitet.
Für das tägliche Training sei es natürlich nicht optimal, wenn es kein Ziel gebe. „Sonst hast du einen Kampf, auf den du dich vorbereitest. Du weißt, wann du in Topform sein musst und die ganzen Pläne sind darauf abgestimmt“, erzählt Rupprecht. Notgedrungen arbeite sie derzeit an der Grundlagenausdauer. Mit ihrem Trainer Alexander Haan telefoniere sie regelmäßig. Training in der Halle des BC Haan ist aber schon seit Wochen verboten. Rupprecht: „Boxen ist wie Fahrradfahren, das verlernt man nicht. Am Anfang werden zwar das Gefühl für die Distanz und das Timing erst einmal fehlen, aber das kommt schnell wieder.“