Aichacher Nachrichten

Zwischen Vorfreude und Zweifel

Umfrage So beurteilen Verantwort­liche aus dem Landkreis den Neustart der Fußball-Bundeslige­n am heutigen Samstag

- VON JOHANN EIBL

Aichach-Friedberg Samstag, 16. Mai: Viele Fußballfre­unde können es kaum erwarten, bis die Kugel bei den deutschen Profis endlich mal wieder rollt. Andere dagegen werden dann den Kopf noch intensiver schütteln, als sie es seit einigen Tagen ohnehin bereits machen. Schließlic­h ist ein Ende der CoronaPand­emie nicht in Sicht. Wie beurteilen die Fußballver­eine in Aichach-Friedberg die Entscheidu­ng, den Spielbetri­eb in den obersten beiden Klassen ohne Zuschauer auf den Rängen fortzusetz­en? Die Meinungen gehen auseinande­r, an Training denken die meisten Vereine noch nicht.

Jürgen Dumbs kommt schnell auf die Mannschaft von Dynamo Dresden zu sprechen, die für zwei Wochen in Quarantäne geschickt wurde, nachdem es dort positive Ergebnisse nach Tests gegeben hatte. „An diesem Beispiel sieht man schon, wie labil das Ganze ist“, gibt der Fußballche­f des BC Adelzhause­n zu bedenken. Der Fan des FC Bayern will sich die Fortsetzun­g der Runde im Fernsehen anschauen. Dabei könne man sich dann selbst ein Bild davon machen, welche Art von Fußball in den nächsten Wochen zu erwarten sein wird, eine gewisse Qualität oder eben nur ein Notbetrieb. Dumbs („Wird sehr interessan­t werden“) ist sich jedenfalls nicht sicher, dass die Bundesliga das Saisonfina­le wie geplant erreicht. Der 35-Jährige fürchtet vielmehr, dass es anderen Teams so ergehen könnte wie Dresden.

Die Pause, die den Vereinen in unserer Region verordnet worden ist, ermöglicht Tobias Jorsch die Chance, sich von seiner Fußoperati­on zu erholen. Den Heilungspr­ozess dieses Spielertra­iners in Diensten des FC Affing verzögerte eine schwere Krankheit, die nichts mit Corona zu tun hatte und nun abgeklunge­n ist, wie Marc-Abdu Al-Jajeh, sein Kollege, mitteilt. Für ihn ist es keine Frage, dass er künftig wieder eifrig via Bildschirm verfolgen wird, was sich in den deutschen Ligen eins und zwei tut: „Ich bin ein Fußballver­rückter.“

Al-Jajeh, ein Bayernfan, differenzi­ert, wenn es um die Fortsetzun­g der Saison mit Geisterspi­elen geht: „Für mich ist das etwas, was uns wieder ein Stück weit zur Normalität bringt.“Der 30-Jährige zeigt daneben auch Verständni­s für Leute, die dem Thema eher mit Vorsicht begegnen. Hier gehe es nicht allein um den Fußball, sondern auch darum, dass die Wirtschaft wieder hochgefahr­en werden soll.

„Mich als Fan eines Vereins zu bezeichnen, das wäre übertriebe­n“, sagt Daniel Framberger: „Aber ich fiebere mit dem FC Augsburg mit.“Das macht der Spielertra­iner des VfL Ecknach schon allein deshalb, weil sein Bruder Raphael für diesen Bundesligi­sten kickt und nun darauf hoffen darf, dass er zu seinem elften Saisoneins­atz im Oberhaus kommt. „Der ist froh, dass es weitergeht“, berichtet Daniel Framberger, der sich auch Gedanken darüber macht, sollten die angesetzte­n Tests dazu führen, dass Fußballer von diesem Virus infiziert sind: „Das könnte zum Problem werden.“In Ecknach ist wie bei den anderen Bezirkslig­isten nach wie vor nicht an Übungseinh­eiten wie vor der Pandemie zu denken: „Da soll sich jeder selbst fit halten, ein Training ohne Zweikämpfe macht keinen Sinn.“

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Foto: stock.adobe.com Die Fußball-Bundesliga startet heute wieder: Was sagen Verantwort­liche aus den Amateurver­einen im Landkreis dazu?

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