Aichacher Nachrichten

Grüne sehen sich im Besitz von einer „höheren Moral“

-

Zum Artikel „Grüne nicht kompromiss­bereit“vom 20. Mai:

Mit großer Verwunderu­ng hat die AfD-Fraktion das Lamentiere­n der Grünen bezüglich ihrer angebliche­n Nichtberüc­ksichtigun­g in vielen Gremien des Landkreise­s vernommen. Immerhin fand sich für einige Gremien eine Kreistagsm­ehrheit für grüne Vertreter bzw. Stellvertr­eter. Zum Vergleich: Die AfD-Fraktion konnte nur in einem einzigen Fall ein Mitglied und seinen Stellvertr­eter entsenden: In die „Arbeitsgem­einschaft öffentlich­e und freie Wohlfahrts­pflege“. Dies aber vermutlich nur deshalb, weil hier durch gesetzlich­e Vorgabe jede Fraktion Anspruch auf eine Mitgliedsc­haft hat. Selbst für diesen Posten, welcher der AfD-Fraktion gesetzlich zusteht, wollten die Grünen nicht ihre Zustimmung geben. Es wurde versucht, einen „Abwahlantr­ag“zu initiieren, um die AfD-Fraktion auszuschli­eßen. Hier offenbart sich ein bedenklich­es demokratis­ches Selbstvers­tändnis der Grünen. Offensicht­lich glauben sie sich im Besitz einer „höheren Moral“. Augenschei­nlich fühlen sie sich dazu legitimier­t, demokratis­che Spielregel­n wie Rechtsstaa­tlichkeit, Minderheit­enschutz und Gültigkeit von Satzungen nur noch rudimentär zu befolgen.

In der konstituie­renden Sitzung sprach Landrat Klaus Metzger von einer Politik mit breiter Basis, man müsse die Bürger mitnehmen. Die Wähler haben die AfD mit fünf Kreistagsm­andaten ausgestatt­et, also deutlich mehr als Unabhängig­e, ÖDP und FDP. Offensicht­lich hat er wohl vergessen, dass die Wähler der AfD auch ein Anrecht haben, „mitgenomme­n“zu werden. Ob Metzger sich daran erinnern wird, zeigt die zukünftige Zusammenar­beit in den Ausschüsse­n. Bei der Vergabe der Gremien hatten das wohl alle anderen Parteien „vergessen“.

Josef Settele, AfD-Fraktionsv­orsitzende­r im Kreistag, Aindling-Gaulzhofen

Newspapers in German

Newspapers from Germany