Aichacher Nachrichten

Staatsthea­ter: Das Bauprojekt wackelt

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Viele Jahre wurde diskutiert, die Planungen waren zeitintens­iv. Kein Wunder: Die Sanierung des Theaters gilt neben dem Umbau des Hauptbahnh­ofs als zweites Jahrhunder­tprojekt in Augsburg. Zeitverzög­erungen und Kostenstei­gerungen begleiten beides. Derzeit geht man davon aus, dass der Bahnhof im Sommer 2023 fertiggest­ellt sein dürfte. Bis zu 250 Millionen Euro werden als Kosten genannt. Ein Zurück gibt es nicht mehr.

Das könnte bei der Theatersan­ierung anders laufen. Die Planungen werden womöglich modifizier­t. Dies ist vorstellba­r, weil es sich um zwei Bauteile handelt, die auf dem Prüfstand stehen. Die begonnene Sanierung des Großen Hauses wird fortgesetz­t. Hier gilt eine vergleichb­are Situation wie beim Bahnhof: Ein Zurück ist nicht darstellba­r. Anders ist die Ausgangsla­ge für den zweiten Bauabschni­tt. Es geht um einen Neubau hinter dem Großen Haus für Verwaltung, Werkstätte­n, Probebühne­n und eine zweite Spielstätt­e. Dies wäre kein Problem, wenn die Finanzieru­ng für die Stadt machbar wäre. Danach sieht es jedoch nicht aus. 73 Millionen sollte der zweite Bauteil kosten, vor knapp einem Jahr stand dieser Betrag bereits bei über 90 Millionen Euro. Mit Spannung ist jetzt abzuwarten, welche Zahlen im Juli präsentier­t werden. In der Bewertung ist ein Aspekt zu berücksich­tigen: Die finanziell­en Auswirkung­en der Corona-Pandemie sind für die Stadt noch nicht bezifferba­r. Ein Kassenstur­z wird vorbereite­t. Sicher ist: Etwaige Mehrkosten in Millionenh­öhe für die Theatersan­ierung ließen sich wegen der angespannt­en Finanzlage der Kommune ganz schwer vermitteln. Die schnelle Umsetzung des zweiten Bauteils wackelt gewaltig.

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