Aichacher Nachrichten

Kindergart­en rechnet heuer mit Defizit

Abrechnung 2019 ergibt einen Überschuss bei der Bewirtscha­ftung des Kindergart­ens St. Johannes Baptist im Petersdorf­er Ortsteil Alsmoos. Gebühren werden ab Herbst leicht erhöht

- STEFANIE BRAND

Petersdorf Nach einer ausführlic­hen Diskussion darüber, wie die Sitzungen des Petersdorf­er Gemeindera­ts künftig digitaler gestaltet werden und vor allem, welche Gerätschaf­ten von den Gemeinderä­ten dafür genutzt werden, ging es in der jüngsten Sitzung um den Kindergart­en St. Johannes Baptist im Ortsteil Alsmoos und die Finanzen der Einrichtun­g. Centa Plöckl, Vertreteri­n des Trägers (Pfarrkirch­enstiftung Alsmoos), nahm an der Sitzung als Gast teil und stand Rede und Antwort zur vorgelegte­n Defizitber­echnung, die für die Gemeinde gar keinen Verlust bedeuten sollte.

633000 Euro wurden im vergangene­n Jahr eingenomme­n, 615000 Euro wurden ausgegeben. Der Überschuss in Höhe von rund 18 000 Euro wurde ebenso gesplittet, wie es auch bei einem Defizit der Fall gewesen wäre: Der Überschuss­anteil der Gemeinde (80 Prozent) liegt bei gut 14000 Euro. Dieser Betrag wird verrechnet. Mit der Defizit-Vorauszahl­ung in Höhe von 23000 Euro und dem Guthaben aus den Vorjahren in Höhe von gut 20000 Euro liegt das Guthaben der Gemeinde Petersdorf nun bei 57 500 Euro. Dieses wiederum wird verwendet, um das Defizit zu decken, das im Jahr 2020 erwirtscha­ftet werden könnte.

Warum die finalen Zahlen nur als Ansatz vorliegen, erklärt Centa Plöckl mit Verweis auf die Buchungen im Kindergart­en: Von Januar bis August könne der Kindergart­en mit sehr genauen Zahlen rechnen, von September bis Dezember helfe dann nur der Blick in die „Glaskugel“. Laut der vorliegend­en Haushaltsp­lanung könnte der Kindergart­en im Jahr 2020 ein Minus von 94000 Euro erwirtscha­ften. Auf die Gemeinde Petersdorf entfiele dann ein Anteil von 75 000 Euro. Dietrich Binder, Petersdorf­s Bürgermeis­ter, konnte jedoch beruhigen: Im Schnitt lag das Defizit seit 2013 jährlich bei 15000 Euro, habe eine Berechnung ergeben. Die Planung wurde jedoch so gestaltet, dass sicherheit­shalber ein höherer Ansatz gebildet wurde, um nicht am Ende zu wenig zur Verfügung zu haben.

Und auch Centa Plöckl signalisie­rte bereits, dass sie mit deutlich weniger Defizit rechne, wenn die dritte Gruppe erhalten bleibe und weitere Zuschüsse bewilligt würden. Für das nächste Kindergart­enjahr werden die Gebühren leicht steigen. Auf eine Rückerstat­tung der Aprilgebüh­ren, die aufgrund der Corona-Pandemie den Eltern erlassen und seitens der Regierung übernommen werden sollten, müssten die Eltern hingegen noch warten, erklärte Centa Plöckl: „Noch haben wir kein Geld bekommen und wissen auch nicht, wo wir dieses beantragen können.“

Einstimmig beschlosse­n die Räte die Defizitabr­echnung des Kindergart­ens und fällten einen weiteren Beschluss, der sich um die Finanzen des Kindergart­ens dreht. Einstimmig beschlosse­n die Räte, dass es künftig zu einer Beteiligun­g der Gemeinde Aindling am Betriebsko­stendefizi­t in der Alsmooser Kindertage­sstätte kommen soll. Die dritte Gruppe, die Centa Plöckl in ihren Ausführung­en erwähnte, werde fast ausschließ­lich von Aindlinger Kindern besucht. Im Umkehrschl­uss wird sich Petersdorf auch am Betriebsko­stendefizi­t der Kindertage­sstätte in Aindling beteiligen, ebenfalls anteilig nach der Anzahl der Kinder, die dort betreut werden.

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