Kindergarten rechnet heuer mit Defizit
Abrechnung 2019 ergibt einen Überschuss bei der Bewirtschaftung des Kindergartens St. Johannes Baptist im Petersdorfer Ortsteil Alsmoos. Gebühren werden ab Herbst leicht erhöht
Petersdorf Nach einer ausführlichen Diskussion darüber, wie die Sitzungen des Petersdorfer Gemeinderats künftig digitaler gestaltet werden und vor allem, welche Gerätschaften von den Gemeinderäten dafür genutzt werden, ging es in der jüngsten Sitzung um den Kindergarten St. Johannes Baptist im Ortsteil Alsmoos und die Finanzen der Einrichtung. Centa Plöckl, Vertreterin des Trägers (Pfarrkirchenstiftung Alsmoos), nahm an der Sitzung als Gast teil und stand Rede und Antwort zur vorgelegten Defizitberechnung, die für die Gemeinde gar keinen Verlust bedeuten sollte.
633000 Euro wurden im vergangenen Jahr eingenommen, 615000 Euro wurden ausgegeben. Der Überschuss in Höhe von rund 18 000 Euro wurde ebenso gesplittet, wie es auch bei einem Defizit der Fall gewesen wäre: Der Überschussanteil der Gemeinde (80 Prozent) liegt bei gut 14000 Euro. Dieser Betrag wird verrechnet. Mit der Defizit-Vorauszahlung in Höhe von 23000 Euro und dem Guthaben aus den Vorjahren in Höhe von gut 20000 Euro liegt das Guthaben der Gemeinde Petersdorf nun bei 57 500 Euro. Dieses wiederum wird verwendet, um das Defizit zu decken, das im Jahr 2020 erwirtschaftet werden könnte.
Warum die finalen Zahlen nur als Ansatz vorliegen, erklärt Centa Plöckl mit Verweis auf die Buchungen im Kindergarten: Von Januar bis August könne der Kindergarten mit sehr genauen Zahlen rechnen, von September bis Dezember helfe dann nur der Blick in die „Glaskugel“. Laut der vorliegenden Haushaltsplanung könnte der Kindergarten im Jahr 2020 ein Minus von 94000 Euro erwirtschaften. Auf die Gemeinde Petersdorf entfiele dann ein Anteil von 75 000 Euro. Dietrich Binder, Petersdorfs Bürgermeister, konnte jedoch beruhigen: Im Schnitt lag das Defizit seit 2013 jährlich bei 15000 Euro, habe eine Berechnung ergeben. Die Planung wurde jedoch so gestaltet, dass sicherheitshalber ein höherer Ansatz gebildet wurde, um nicht am Ende zu wenig zur Verfügung zu haben.
Und auch Centa Plöckl signalisierte bereits, dass sie mit deutlich weniger Defizit rechne, wenn die dritte Gruppe erhalten bleibe und weitere Zuschüsse bewilligt würden. Für das nächste Kindergartenjahr werden die Gebühren leicht steigen. Auf eine Rückerstattung der Aprilgebühren, die aufgrund der Corona-Pandemie den Eltern erlassen und seitens der Regierung übernommen werden sollten, müssten die Eltern hingegen noch warten, erklärte Centa Plöckl: „Noch haben wir kein Geld bekommen und wissen auch nicht, wo wir dieses beantragen können.“
Einstimmig beschlossen die Räte die Defizitabrechnung des Kindergartens und fällten einen weiteren Beschluss, der sich um die Finanzen des Kindergartens dreht. Einstimmig beschlossen die Räte, dass es künftig zu einer Beteiligung der Gemeinde Aindling am Betriebskostendefizit in der Alsmooser Kindertagesstätte kommen soll. Die dritte Gruppe, die Centa Plöckl in ihren Ausführungen erwähnte, werde fast ausschließlich von Aindlinger Kindern besucht. Im Umkehrschluss wird sich Petersdorf auch am Betriebskostendefizit der Kindertagesstätte in Aindling beteiligen, ebenfalls anteilig nach der Anzahl der Kinder, die dort betreut werden.