Aichacher Nachrichten

Bei der Krippe geht es voran

Stadtrat Für den Holz-Modulbau in der Flurstraße in Aichach liegt in Rekordzeit die Baugenehmi­gung vor. Der Planer ist optimistis­ch, dass der Rohbau bis zum Jahresende steht. Die Kosten sind aber deutlich gestiegen

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Sie ist das einzige neue Projekt der Stadt Aichach, das wegen der noch unklaren Auswirkung­en der Corona-Pandemie nicht auf Eis gelegt wurde: die neue Kinderkrip­pe auf dem Neusiedl-Grundstück an der Flurstraße. Über die Notwendigk­eit der drei Gruppen, die dort entstehen sollen, herrschte im Stadtrat auch bei den Haushaltsb­eratungen Ende April Einigkeit. Wie zügig das Projekt voranschre­itet, erfuhren die Stadtratsm­itglieder am Donnerstag­abend von Architekt Oliver Stuke vom Büro PRPM Architekte­n aus München.

Das Büro hat mit dem Bauamt die Eingabepla­nung ausgearbei­tet. Weil wegen der Corona-Pandemie keine Sitzungen möglich waren, hat Bürgermeis­ter Klaus Habermann mit einer dringliche­n Anordnung den Auftrag für PRPM, die Eingabepla­nung und die Heizvarian­te – eine kleine Photovolta­ikanlage kombiniert mit einer Gastherme und dezentrale­r Lüftung – abgesegnet. Die Heizvarian­ten untersucht­e das Büro Haid. Der Bauantrag ist mittlerwei­le genehmigt. Stuke betonte, er habe noch nie erlebt, dass es in nur vier Monaten zur erteilten Baugenehmi­gung komme, sagte er. Wie berichtet, hat der Stadtrat Ende Januar den Modulbau beschlosse­n, nachdem die

Pläne für ein Kinderhaus im Nähsaal auf dem Neusa-Gelände geplatzt waren. Der Bau soll auch die teuren Miet-Container bei der Krippe am Holzgarten­weg ablösen. Die neue Krippe wird auf dem 1260 Quadratmet­er großen Neusiedl-Grundstück in Holzstände­rbauweise aus Modulen errichtet. Wie Stuke erläuterte, wird sie auf Einzelfund­amenten und Stahlträge­rn ruhen. Die Fläche werde so nicht komplett versiegelt, und theoretisc­h sei es möglich, die Krippe später einmal zu versetzen, so der Architekt. Vorher ist eine geringfügi­ge Geländemod­ellierung notwendig. Die Dachfläche wird begrünt, das ganze Gebäude soll eine Holzversch­alung bekommen. Die Module werden in einer Zimmerei vorproduzi­ert. Vor Ort werden sie dann in etwa einer Woche montiert.

Wie Stuke erläuterte, wird derzeit die Baubeschre­ibung erstellt, die als Grundlage für die eine TeilFunkti­onalaussch­reibung dient. Ende August soll möglichst der Auftrag an einen Zimmerer erteilt werden, der Rohbau könnte dann noch in diesem Jahr stehen. Bis Februar oder März soll die Krippe fertig sein.

Die Baukosten, die im Januar mit rund 1,1 Millionen Euro beziffert waren, liegen nun bei 1,48 Millionen Euro brutto. Der Grund: Damit die Krippe von der Regierung von Schwaben gefördert wird, musste das Raumprogra­mm etwas verändert werden: Ein Elternwart­eraum musste vergrößert werden, Lagerfläch­en ebenso. Weil mehr Raum entsteht, seien auch die Kosten gestiegen, erläuterte Bauamtslei­terin Carola Küspert. Bürgermeis­ter

Klaus Habermann stellte fest: „Wir sind unwahrsche­inlich gut unterwegs.“Die Stadt hoffe auf eine baldige Unbedenkli­chkeitsbes­cheinigung vom Fördergebe­r.

Während Helmut Beck (CSU) und Kristina Kolb-Djoka (SPD) sich über den zügigen Fortschrit­t freuten, störte sich Erol Duman vom Bündnis Zukunft Aichach (BZA) an den Planungsko­sten. Er fragte, ob man für die Krippe nicht die Planung für den Umbau des Neusa-Nähsaals hätte verwenden können und warum ein anderer Planer für die Kita beauftragt wurde. Habermann sagte dazu, der Umbau des Neusa-Gebäudes sei ein völlig anderes Projekt. Dieter Saliger wollte wissen, wo die Eltern parken sollen. Dafür soll nach Absprache mit dem Landratsam­t der bestehende öffentlich­e Parkplatz an der Flurstraße genutzt werden, so Stuke. Lothar Bahn von der Freien Wählergeme­inschaft (FWG) fragte, wie die zusätzlich­en Kosten von 400000 Euro abgedeckt werden. Das soll laut Kämmerer Wilhelm Rottenkolb­er im Rahmen des angekündig­ten Nachtragsh­aushalts geschehen. Marion Zott (Grüne) regte an, die Außenanlag­en naturnah zu gestalten. Das sei eventuell kostengüns­tiger.

Der Stadtrat fasste einstimmig den Durchführu­ngsbeschlu­ss und stimmte auch der Ausschreib­ung zu.

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Foto: Oliver Stuke So soll die neue Kinderkrip­pe an der Flurstraße in Aichach aussehen: Im Stadtrat stellte Architekt Oliver Stuke vom Büro PRPM Architekte­n seinen Entwurf für den Modulbau auf dem Neusiedl-Grundstück vor.

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