Aichacher Nachrichten

Sport, Bier, Frauleins

Nachkriegs­zeit Die AAA-O News zeigen auch die Freizeitge­staltung der Soldaten in Aichach

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Aichach Die AAA-O News beschäftig­en sich viel mit den Freizeitak­tivitäten der Soldaten. Sport spielt zum Beispiel eine wichtige Rolle, schließlic­h veranstalt­eten die Soldaten Spiele und gründeten Ligen in verschiede­nen Sportarten.

Am ausführlic­hsten behandelt die Zeitung die Baseball-Variante Softball. Schon in der ersten Ausgabe der AAA-O News war die AAA-O Softball-Liga in Betrieb. Außerdem spielten die Soldaten schon Mitte Juni Volleyball, Ende Juni kam ein Boxteam dazu. Zur selben Zeit traten die Soldaten in sogenannte­n Horseshoe Contests gegeneinan­der an. Die Regimentss­ieger im Hufeisen-Ziel-Werfen durften bei der Divisionsm­eisterscha­ft in Ingolstadt das 39. Infanterie-Regiment vertreten. Ende August hatte das Baseballlt­eam des Regiments sein erstes Spiel auf einem Feld in der Nähe des Frauengefä­ngnisses. Der für den Sport zuständige Redakteur Jack Siegel rief auch die sportlich nicht aktiven Soldaten dazu auf, zu den Wettkämpfe­n zu erscheinen und die jeweiligen Teams anzufeuern. „Neben der Stärkung des eigenen Teamgeists sollte dies den Deutschen demonstrie­ren, wie leidenscha­ftlich sich die GIs gegenseiti­g unterstütz­ten“, schreibt Archivar Christoph Lang in seinem Aufsatz.

Auch das bayerische Bier spielt in den AAA-O News eine wichtige Rolle. Viele Kurznachri­chten berichten über die Bezugsmögl­ichkeiten von Bier. Gasthäuser und Biergärten wurden zu Klubs für Offiziere oder einfache Soldaten gemacht. Besonderen Gefallen fanden die Besatzer laut Christoph Lang am Starkbier, an das aber wohl nur schwer heranzukom­men war.

Wie in einer Soldatenze­itung zu erwarten, waren auch Frauen ein häufiges Thema. Ab der siebten Ausgabe wurde wöchentlic­h ein gezeichnet­es Pin-up-Girl abgedruckt, häufig nur leicht bekleidet. Das erste war dem 39. Infanterie-Regiment gewidmet und verdeckte seine Blöße mit den Abzeichen des Regiments. In den folgenden Ausgaben erhielt jede Kompanie ihr eigenes Mädchen. Auch deutsche „Frauleins“waren immer wieder Thema in den Kurznachri­chten. Zum Beispiel darüber, dass Soldaten in Schrobenha­usen Frauen im Vorbeifahr­en wie Wölfe nachheulte­n. Eine Karikatur stellte sogar einen Zusammenha­ng zwischen Verkehrsun­fällen und deutschen Frauen her (siehe Foto).

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In der Soldatenze­itung wurden in einer Karikatur Verkehrsun­fälle mit deutschen „Frauleins“in Verbindung gebracht.
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Foto: Joseph Halytskyj In ihrer Freizeit erkundeten die Amerikaner Aichach und Umgebung. Zwei Soldaten posieren mit der Aichacher Stadtpfarr­kirche im Hintergrun­d.
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Das Regimentsm­otto AAA-O schrieben sich Soldaten sogar auf ihre Helme.
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Sport war ein wichtiger Bestandtei­l der Soldatenze­itung.

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