Titel-Thema
Von Island bis Mallorca, in Schweden oder der Schweiz – Urlaub machen wird heuer anders. Trotzdem freuen sich die Gastgeber auf unser Kommen. Eine Umfrage
„Ich muss sagen, dass ich recht gut durch die Krise gekommen bin. Zwar gab es Stornierungen für die Osterferien und auch Strandkörbe konnten wir nicht aufstellen, aber, ehrlich gesagt, habe ich das ruhige Osterfest ohne Touristen auch genossen und unseren Strand bei tollem Wetter selbst neu erlebt. Nach Ostern ist hier ja weniger los. Die Hauptsaison beginnt erst rund um Pfingsten. Am Anfang des Lockdowns herrschte große Unsicherheit, aber es wurde ja recht schnell deutlich, dass Urlaub in Deutschland in diesem Jahr ein großes Thema sein wird. Da konnte ich mich etwas entspannen. Auch von den Stammgästen, die für den Sommer gebucht hatten, hat keiner abgesagt, das war ein positives Signal. Als klar war, dass wir ab dem 18. Mai wieder öffnen dürfen, war die Freude groß, aber zunächst wusste niemand, wie das mit den Hygienekonzepten und dem Mindestabstand am Strand laufen soll. Aber jetzt desinfizieren wir die Körbe regelmäßig und alles klappt. Hier an der schleswig-holsteinischen Ostsee läuft das Geschäft gut. Die Nachfrage nach Strandkörben und Ferienwohnungen ist riesig und ich bin zuversichtlich für die Saison.“Ulf Lippmann
„Privat habe ich die Stille in den Bergen während des Lockdown genossen, beruflich hat mich die Corona-Pandemie voll erwischt. Ich kann derzeit weder als Coach arbeiten noch weiß ich, ob ich als Wanderführerin diesen Sommer meine geplanten Aufträge angehen kann. Als Solo-Selbstständige habe ich Geld vom Staat erhalten. Weit kommt man damit nicht. Die Ungewissheit ist für mich noch immer groß. Die Alpinschule, für die ich arbeite, hat mich zwar für die ganze Saison für Touren mit Gästen eingeteilt, das wird jedes Jahr so gehandhabt – aber ich kann nicht sicher sein, ob diese wirklich zustande kommen. Lange sah es so aus, als ob in diesem Jahr nur maximal vier Gäste mit einem Guide aufbrechen dürften, das wäre für meinen Arbeitgeber ein Minusgeschäft. Seit Dienstag kann ich mir Hoffnungen machen. Inzwischen werden ab 8. Juni Gruppengrößen bis zu 20 Personen erlaubt. Knackpunkt sind nun die Hütten, die wegen der CoronaAuflagen weniger Übernachtungsgäste aufnehmen dürfen, das erschwert die Mehrtagestouren. Saisonauftakt wäre eine Tour auf den Hochgrat ab 11. Juni. Ich bin gespannt …“Doris Wegner