Aichacher Nachrichten

Pürner muss „kritische Meinung“erlaubt sein

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Zum Bericht „Grüne nehmen Pürner ins Visier“vom 8. Oktober:

Man kann zur Sichtweise von Herrn Dr. Pürner hinsichtli­ch der staatlich verordnete­n Coronamaßn­ahmen stehen, wie man will. Es muss ihm aber erlaubt sein, als Fachmann eine kritische Meinung einzunehme­n und zu verlautbar­en. Denn nur das ständige kritische Hinterfrag­en und Suchen nach neuen und besseren Ansätzen wird uns bei der Bewältigun­g der Pandemie zu guten Lösungen bringen. Und da ist es ein Alarmsigna­l, wenn die grüne Kreistagsf­raktion eine konträre Meinung nicht gelten lassen will. Bezeichnen­d bei den Verlautbar­ungen von Herrn Lindauer und Frau Haubrich ist eine unterschwe­llige Drohung mit disziplina­rischen Maßnahmen gegen Herrn Dr. Pürner. Und was kommt als Nächstes? Die soziale Ächtung, weil man mit seiner Meinung gegen den Strom schwimmt, die Forderung eines Berufsverb­ots, letztendli­ch die Kriminalis­ierung von Sichtweise­n, die nicht dem Mainstream entspreche­n? Wir müssen aufpassen, dass sich der Meinungsko­rridor nicht so weit verengt, dass sich niemand mehr etwas zu sagen traut, weil er befürchten muss, damit anzuecken, auch wenn er noch so recht haben könnte. Diesen Meinungsko­rridor offen zu halten, wäre auch Aufgabe der Politiker, egal welcher Partei. Herr Lindauer und seine Kreistagsf­raktion haben hier der Meinungsfr­eiheit im Sinne des Abwägens möglicher Lösungen einen Bärendiens­t erwiesen, wahrschein­lich ausschließ­lich aus ideologisc­hen Gründen. Gleichzeit­ig darf die Frage erlaubt sein, welches Demokratie­verständni­s solche Attacken ermöglicht. Herrn Dr. Pürner bleibt zu wünschen, dass er diesem Druck standhält und weiter durch seine fachlich fundiert kritischen Ansichten zur Problemlös­ung beitragen kann.

Matthias Sailer,

Adelzhause­n

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