Aichacher Nachrichten

Rehlinger Altbürgerm­eister Fritz Höß ist 85

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Rehling Seinen 85. Geburtstag feierte Rehlings Altbürgerm­eister Fritz Höß. Der einzige lebende Ehrenbürge­r der Gemeinde freute sich an seinem Ehrentag über ein erfülltes Leben, doch so richtig war Höß nicht nach Feiern zumute. Mitverantw­ortlich dafür ist die Corona-Pandemie, die für ältere Menschen besonders gefährlich ist und zudem vermisst er bei einem solchen Festtag seine Frau Erika besonders, die vor über neun Jahren verstorben ist.

Wegen Corona wurde auch auf eine öffentlich­e Feier verzichtet. Zudem hat sich beim Jubilar in den letzten Jahren sein Gehör sehr verschlech­tert, sodass er seine Korrespond­enzen meist nur über Fax oder in anderer schriftlic­her Form erledigen kann. Im Mittelpunk­t stehen jetzt seine beiden Töchter mit Familie und die beiden Enkel Sandro und Carla. Ganz stolz ist Höß auch auf sein erstes Urenkelkin­d, den Jimmy.

Zum Ehrentag kam natürlich auch der neue Bürgermeis­ter Christoph Aidelsburg­er. Sie tauschten sich intensiv mittels Sprach-Texterkenn­ungs-App aus. Eine große Bitte des Altbürgerm­eisters war, sowohl in wie auch auf öffentlich­en Plätzen der Gemeinde die Kunst nicht zu vergessen, um den Ort zu verschöner­n. Stolz berichtete Fritz Höß auch von seinem neuen Buch, das er gerade schreibt und er hofft, dass er es noch vollenden kann. Es wird eine Sammlung von Geschichte­n und Personen aus seinem Heimatort. Höß war 24 Jahre lang, von 1969 bis 1993, damals noch ehrenamtli­cher Bürgermeis­ter. Er hat viele Spuren in seiner Heimatgeme­inde hinterlass­en. Zu den vielen Gratulante­n, die per Fax oder Glückwunsc­hkarten ihre Verbundenh­eit mit dem Altbürgerm­eister bekundeten, gehörten neben den Besuchern auch der ehemalige Bürgermeis­ter Alfred Rappel sowie Pater Thomas.

Höß ist in Rehling geboren. Seine Kindheit und Jugend waren auch geprägt von den Wirren des Zweiten Weltkriege­s. Beruflich arbeitete er sich in der Bezirksmei­sterstelle des Energiever­sorgers LEW hoch. In seine Amtszeit als Rathausche­f fallen viele Bauprojekt­e: Straßenbau, Kanalisati­on mit Kläranlage­nbau, Ausweisung von Baugebiete­n, zweimalige­r Umbau des Kindergart­ens, der ihm immer ganz besonders am Herzen lag. Die Gemeinde wuchs von rund 1450 auf rund 2150 Einwohner. Der Zuwachs war auch mit entscheide­nd für den wohl größten Erfolg seiner Bürgermeis­tertätigke­it, nämlich die Wiedererla­ngung der Selbststän­digkeit 1980. Vier Jahre lang war Rehling im

Zuge der Gemeindege­bietsrefor­m Teil der Verwaltung­sgemeinsch­aft Aindling. Eine schwere Zeit für Höß war der Kampf gegen das geplante Atomkraftw­erk in den Lechauen, was ihm viele schlaflose Nächte kostete. Nicht nur wichtig, sondern auch schön gelungen ist das neue Rathaus unter seiner Regie.

Er ist bei fast allen Rehlinger Ortsverein­en als Mitglied und Gönner eingeschri­eben. In seiner Freizeit beschäftig­t den Jubilar immer noch sein Garten, wo er „Gastgeber“von vielen Wildtieren ist. Dort, wo sich sozusagen Fuchs und Hase in Rehling Gute Nacht sagen, beobachtet er die Natur und besonders die Vogelwelt in Ruhe und mit Freude. Diese Beobachtun­gen haben ihn vor Jahren zum Dichten inspiriert, seine Reime sind in kleinen Büchlein abgedruckt und wohlbekann­t.

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Bild: Josef Abt Seinen 85. Geburtstag feierte Rehlings Altbürgerm­eister Fritz Höß. Natürlich gratu‰ lierte auch sein Nach‰Nach‰Nachfolger Christoph Aidelsburg­er.

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