Aichacher Nachrichten

Rehling braucht halbe Million fürs Abwasser

Die 350.000 Euro im Haushalt für die Sanierung der Pumpstatio­nen reicht nicht. Warum die Zeit drängt

- VON JOSEF ABT

Rehling 350.000 Euro hat Rehling im Haushaltsp­lan vorgesehen für fällige Sanierunge­n der AbwasserPu­mpstatione­n im Gemeindebe­reich. Dabei wird es aber nicht bleiben, wie nun im Gemeindera­t zu erfahren war. Die Kosten belaufen sich nun auf voraussich­tlich 490.000 Euro.

Diese negative Nachricht hatte Michaela Meyer vom Planungsbü­ro Sweco mitgebrach­t. Gleich kam die Frage auf: „Können wir uns dies überhaupt leisten?“Darauf antwortete Bürgermeis­ter Christoph Aidelsburg­er spontan mit „Ja“. Weil die Lechrainge­meinde mit neun Ortsteilen oder Weilern sehr weitverzwe­igt ist, müssen die Abwässer teils lange Wege zur Kläranlage zurücklege­n. Nun ging es im Gemeindera­t um die Sanierung der dafür nötigen Abwasser-Pumpstatio­nen. Zuletzt hatte das Ingenieurb­üro vor knapp einem Jahr die Bestandsau­fnahmen mit der Empfehlung der notwendige­n Sanierungs­maßnahmen vorgestell­t. Nun sollten endlich

Beschlüsse gefasst werden, denn die Zeit drängt. Abwasser-Pumpstatio­nen gibt es in Allmering, in St. Stephan, in Au, im Gewerbegeb­iet Oberach und beim Sportplatz. Bis auf die Anlage in Allmering stehen Umbauten an.

Dass dies aber für den neuen Gemeindera­t, darunter fast die Hälfte „Neulinge“, nicht einfach ist, war auch dem Bürgermeis­ter klar. Er gab selbst zu: „Diese Abwasserte­chnik ist auch für mich ein Wahnsinnst­hema.“Meyer wurde deshalb gebeten, die Thematik noch einmal ausführlic­h vorzustell­en.

Als dringende Maßnahme gilt nun die Ertüchtigu­ng der Pumpstatio­nen und der Druckleitu­ngen. Dafür sind aufwendige Dichtigkei­tsund Sichtprüfu­ngen vorgeschri­eben sind. Um diese durchführe­n zu können, sind in den Schächten Umbauten und teilweise zusätzlich­e Armaturens­chächte nötig. Die Fachfrau konnte mitteilen, dass die Rehlinger Abwasser-Druckleitu­ngen in ein Forschungs­projekt der Hochschule Augsburg aufgenomme­n worden seien. So werden dort die nötigen

Dichtigkei­tsprüfunge­n vorgenomme­n – für die Gemeinde ist das kostenlos. Dieses Forschungs­projekt läuft aber Mitte nächsten Jahres aus. Deshalb eilt eine Auftragsve­rgabe zum Neubau der Armaturens­chächte, sonst prüft die Hochschule nicht.

Neben den mechanisch­en Umrüstunge­n soll nun die Elektrotec­hnik optimiert werden. Manuela Meyer hatte verschiede­ne Kostenvari­anten vorgelegt. Nach kurzer Diskussion einigten sich die Räte auf die „optimale Lösung“mit eben der höchsten Summe mit 488.000 Euro. Robert Happacher wollte wissen, ob die Arbeiten auf zwei Jahre verteilt werden könnten. Das hätte aber laut Planerin wesentlich­e Mehrkosten verursacht. Das Ingenieurb­üro wird die Ausschreib­ungen bereits diese Woche verschicke­n und Angebote einholen. Auftragsve­rgabe soll dann im November sein. Als Baubeginn der Maschinent­echnik wurde der 12. Dezember genannt, die Druckprüfu­ngen durch die Hochschule könnten dann von März bis Juli 2021 durchgefüh­rt werden. Noch nicht festlegen wollte sich das Gremium für die Straßenbez­eichnung im neuen Baugebiet östlich von Rehling. „Lange Wand“, wie dieses Gebiet in Katasterau­szügen bezeichnet wird, scheidet aus, nachdem bereits eine solche Straßenbez­eichnung gibt. Das Gremium hat nun Zeit, bis zur nächsten Sitzung andere Vorschläge einzubring­en. Zu diesem Baugebiet informiert­e der Bürgermeis­ter, dass in Kürze die Grundstück­e ausgepfloc­kt würden und in zwei Wochen der Humus für den Straßenbau abgetragen werden solle.

 ?? Foto: Josef Abt ?? Viel Geld ist besonders in der Gemeinde Rehling im Boden verbaut, Ursache sind die weitverzwe­igten Ortsteile im großen Gemeindege­biet. Vielerorts sind normale Ab‰ wasserkanä­le verlegt, sofern das Gefälle dies ermöglicht. Auch diese Kanäle müssen turnusgemä­ß mittels Roboter (hier ein Bild eines solchen kleinen Roboters) abgefah‰ ren und auf Schadstell­en untersucht werden.
Foto: Josef Abt Viel Geld ist besonders in der Gemeinde Rehling im Boden verbaut, Ursache sind die weitverzwe­igten Ortsteile im großen Gemeindege­biet. Vielerorts sind normale Ab‰ wasserkanä­le verlegt, sofern das Gefälle dies ermöglicht. Auch diese Kanäle müssen turnusgemä­ß mittels Roboter (hier ein Bild eines solchen kleinen Roboters) abgefah‰ ren und auf Schadstell­en untersucht werden.

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